Streik bei der BVG

Nach Ultimatum: BVG erhöht Angebot im Tarifstreit

In der dritten Tarifrunde geht die BVG einen Schritt auf die Gewerkschaft Verdi zu. Sie bietet jetzt im Schnitt 17,6 Prozent mehr Lohn an.

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Mitarbeiter der BVG halten während des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) vor der Zentrale ihres Unternehmens ein Transparent „Ohne uns steht Berlin still“.
Mitarbeiter der BVG halten während des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) vor der Zentrale ihres Unternehmens ein Transparent „Ohne uns steht Berlin still“.Soeren Stache/dpa

Mitten im Warnstreik am Montag bei der BVG drohte die Gewerkschaft schon mit dem Megastreik. Die Ankündigung, mehrere Tage statt nur 24 Stunden den Berliner Verkehr lahmzulegen, glich einem Ultimatum. Mit Erfolg vor der nächsten Verhandlungsrunde.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben in der dritten Tarifverhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi ihr Angebot laut eigenen Angaben erhöht. Die Löhne der Beschäftigten sollen über die gesamte Laufzeit bis Ende 2028 im Schnitt um 17,6 Prozent steigen - statt wie bisher vorgesehen um 15,3 Prozent.

BVG erhöht nach Ultimatum ihr Angebot

Die BVG will Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat zusichern. In den Folgejahren erhöhe sich das Monatsgehalt dann jeweils um 2,5 Prozent.

Auch sei eine Angleichung von Wechselschicht- und Fahrerzulage auf jeweils 200 Euro monatlich angeboten worden. Für Fahrer ergäbe sich damit eine Lohnsteigerung von 325 Euro pro Monat. Das ist laut BVG für 2025 ein Plus von 11,2 Prozent.

„Das neue Angebot ist finanziell ein Kraftakt für die BVG“, sagte Jenny Zeller-Grothe, Vorständin Personal und Soziales und Verhandlungsführerin der BVG. Im Gegenzug setze man auf das Entgegenkommen vor allem bei der Laufzeit.

Verdi holt erneut Rückmeldung der Beschäftigten ein

Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt sah in einigen Punkten ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite. So sei unter anderem positiv, dass die BVG nun erstmals einen Festbetrag anböten sowie bei den Wechselschicht- und Fahrerzulagen einen einheitlichen Betrag. In der Höhe des Angebots sowie bei der Vertragsdauer lägen beide Seiten indes noch weit auseinander. „Eine Laufzeit von vier Jahren ist für uns weiterhin völlig ausgeschlossen“, betonte Arndt.

Die Gewerkschaft will nun erneut die Rückmeldung der Beschäftigten einholen. Das soll dem Verhandlungsführer zufolge mindestens bis Freitag dauern, möglicherweise auch länger. Erst dann soll über weitere Arbeitskampfmaßnahmen entschieden werden.

Bleiben nach der nächsten Verhandlungsrunde die BVG-Busse wieder auf dem Betriebshof?
Bleiben nach der nächsten Verhandlungsrunde die BVG-Busse wieder auf dem Betriebshof?Bernd Friedel/Imago

Nächster Verhandlungstermin Ende Februar

Der nächste Verhandlungstermin ist am 26. Februar geplant. Nachdem Verdi beim ersten Treffen die eigenen Forderungen erläutert und die BVG in der zweiten Runde ein erstes Angebot unterbreitet hatte, verhandelten beide Seiten nun erstmals über die konkreten Punkte.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 Beschäftigten unter anderem monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro. ■