Zum zweiten Mal binnen einer Woche ist Berlin von einem schweren Unwetter getroffen worden. Wieder wurde der S-Bahnverkehr komplett lahmgelegt, weil Bäume auf die Schienen stürzten. In Berlin und Potsdam gab es vier Schwerverletzte, das betren des Tegeler Forstes ist bis auf Weiteres verboten – und auch im morgendlichen Berufsverkehr kommt es noch zu Ausfällen bei der S-Bahn. Was fährt – und was ausfällt.
„Leider kommt es nach dem gestrigen Sturm noch zu Verspätungen, Ausfällen und folgenden Einschränkungen im Zugverkehr“, teilt die S-Bahn Berlin am Morgen mit. Betroffen sind die Linien S1, S2, S25, S26, S3, S75, S8, S85, S9.
Berlin: So fahren die S-Bahnen am Morgen
Linie S1: Verkehrt zwischen Wannsee und Schönholz (zwischen Wannsee und Gesundbrunnen alle 10 Minuten).
Linie S2: Verkehrt planmäßig (zwischen Potsdamer Platz und Buch im 10-Minuten-Takt).
Linie S25: Fährt zwischen Teltow Stadt und Priesterweg sowie zwischen Südkreuz und Tegel.
Linie S26: Fällt aus.

Linie S3: Fährt zwischen Erkner und Charlottenburg (zwischen Erkner und Ostbahnhof alle 10 Minuten).
Linie S75: Verkehrt zwischen Wartenberg und Warschauer Straße.
Linie S8: Fährt zwischen Wildau/Grünau und Schönfließ.
Linie S85: Fällt aus.
Linie S9: Fährt zwischen Flughafen BER und Charlottenburg. Um 6.35 Uhr meldet die S-Bahn, dass die S9 demnächst wieder fahrplanmäßig zwischen BER und Spandau fahren werde.
+++UPDATE+++
— S-Bahn Berlin (@SBahnBerlin) June 27, 2025
Die #S9 fährt in Kürze wieder planmäßig zwischen #Flughafen_BER und #Spandau. Bitte noch mit einzelnen Verspätungen und eventuellen Ausfällen rechnen. https://t.co/cr6nwGbig5
Besonders betroffen von dem Unwetter ist der Nord-Westen der Stadt, insbesondere Heiligensee und Frohnau. Stark betroffen sind auch Spandau-Nord sowie das nördliche Tegel und der Tegeler See. Hier fährt immer noch keine S-Bahn. Zwischen Schönholz und Hohen-Neuendorf sowie zwischen Hennigsdorf und Tegel werden ersatzweise Busse eingesetzt.
Betroffen waren Nord-Spandau, Heiligensee und Tegel. Im Tegeler Forst sind Straßen kaum passierbar wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste. Auf Gewässern kippten Boote, Menschen mussten gerettet werden. Die Berliner Feuerwehr registrierte binnen kurzer Zeit in ganz Berlin 850 Einsätze.
„Das meiste sind abgeknickte und umgestürzte Bäume“, sagt ein Feuerwehrsprecher am Morgen. Die Unwetterfront mit heftigen Stürmen, Hagel, Starkregen und Gewitter hatte am Donnerstag gegen 18 Uhr begonnen und zu einer „sehr extremen Situation“ geführt. „Wir waren an unser Limit gebracht“, sagt der Sprecher.
Nach dem schweren Unwetter steht auch die Feuerwehr in Brandenburg vor umfangreichen Aufräumarbeiten. Im ganzen Land gab es seit Donnerstagabend mehr als 1000 Feuerwehreinsätze, haben die Regionalleitstellen der Feuerwehr mitgeteilt.
Besonders im Norden und Westen, im Havelland, an der Oberhavel und rund um Potsdam, mussten die Helfer teils hundertfach ausrücken und umgestürzte Bäume von Straßen oder Hausdächern räumen.
Unwetter: Vier Menschen wurden schwerverletzt
In Berlin und Potsdam gab es vier Schwerverletzte infolge des Unwetters. In Berlin wurden zwei Menschen in Heiligensee verletzt. Ein Fußgänger wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und fiel in einen Graben. Der andere saß in einem Auto, das unter einem umgestürzten Baum begraben wurde, meldet die Polizei.
In Potsdam wurden zwei Radfahrer im Neuen Garten schwer verletzt, eine Frau sogar lebensbedrohlich. Sie wurden von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen.
Tegeler Forst: Wald gesperrt, Tausende Bäume entwurzelt
Im Tegeler Forst wurden Tausende Bäume entwurzelt oder umgeknickt, Kronen und Äste brachen ab. Straßen und Wege entlang und innerhalb des Waldes sind durch umgestürzte Bäume versperrt. Der Wald wurde bis auf Weiteres gesperrt. Es besteht Lebensgefahr, erklärte der Senat. Wegen der zurückliegenden Dürrejahre gebe es „Vitalitätsverluste bei allen Baumarten, die daher bei Sturmereignissen eine geringere Standfestigkeit aufweisen“, hieß es (mit dpa und afp).