Der Berliner KaDeWe-Chef sieht die Insolvenz der Signa Holding für das eigene Geschäft gelassen. „Wir sind sehr sicher aufgestellt“, sagte der Geschäftsführer der KaDeWe Group, Michael Peterseim, der Berliner Zeitung.
„Wenn ich dieser Tage bei uns durchs Haus gehe, dann nehme ich vor allem eine wunderbare Weihnachtsstimmung wahr. In Gesprächen mit Kundinnen und Kunden, auch mit unseren Mitarbeitenden ist aktuell vor allem die Freude über diese tolle Atmosphäre zu spüren.“ Die Signa-Insolvenz betrachtet Michael Peterseim mit Gelassenheit.
Noch 100 Jahre KaDeWe
„Das KaDeWe gibt es seit mehr als 100 Jahren“, so Peterseim weiter. „Und ich würde sagen, das KaDeWe gibt es auch noch in den kommenden 100 Jahren. Es geht uns aktuell sehr gut.“ Die KaDeWe Group wurde 2014 aus der Karstadt-Gruppe rausgelöst, mit der neuen Strategie „Luxury Up“, die seitdem mit hohen Investitionen erfolgreich umgesetzt wurde. „Und aktuelle Zahlen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Die Schwierigkeiten des Signa-Konzerns hätten keine Folgen für das Luxuskaufhaus in der Tauentzienstraße. „Das können wir klar ausschließen“, so der Geschäftsführer. Signa sei lediglich ein Minderheitsgesellschafter und bei strategischen und operativen Fragestellungen nicht gefragt.
„Häufig wird übersehen, dass wir einen klaren Hauptgesellschafter haben. Der heißt Central Group und steht hinter uns“, betonte Peterseim. Der thailändische Handelskonzern habe kürzlich versichert, dass es in Europa im Luxuswarensegment alles tun werde, um das KaDeWe und die anderen Häuser zu stützen. Neben dem Berliner Standort gehören auch zwei Kaufhäuser in Hamburg und München zur KaDeWe-Gruppe.

Die Signa Holding GmbH des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hatte ein Insolvenzverfahren angekündigt. Die Holding beantragte am Mittwoch nach eigenen Angaben beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung.
Signa ist in Berlin an zahlreichen Immobilien in Toplagen beteiligt, etwa am KaDeWe. Die komplex verschachtelte Unternehmensgruppe ist zudem in eine Reihe von Bauprojekten involviert, die laut Medienberichten derzeit stillstehen.
Bereits Anfang des Monats wurden sämtliche Bauprojekte der Gruppe auf Eis gelegt, wie es mit geplanten Projekten wie dem Umbau der Karstadt-Filiale am Hermannplatz und des Bremsenwerks am Ostkreuz weitergeht, ist derzeit unklar. Außerdem gehören der österreichischen Gruppe prestigeträchtige Bauten wie das „Upper West“-Hochhaus am Bahnhof Zoo und eben das Haus, in dem das KaDeWe seinen Standort hat.
„Auf der Immobilienseite sind wir zunächst Mieter“, erklärt KaDeWe-Group-Geschäftsführer Michael Peterseim. Aber man habe die Standorte über sehr lange laufende Mietverträge abgesichert. „Die drei ikonischen Standorte Alsterhaus, Oberpollinger und KadeWe gehören zu unserem Geschäftsmodell, das ohne diese Gebäude nicht möglich ist. Wir haben eine sehr enge Verbindung zu den Gebäuden und diese haben wir mit Mietverträgen, die noch mehr als 30 Jahre laufen, abgesichert.“ ■