
Morgens zur Arbeit, mittags zum Arzt oder abends nach der Party mit Freundinnen sicher nach Hause – für all diese Wege kann man in Berlin unterschiedliche Verkehrsmittel nehmen. Fahrservices wie Uber, Bolt oder Co. können eine flexible Alternative zum ÖPNV oder Taxis bieten. Aber sie sind nicht immer sicherer: unangebrachte bis hin zu rassistischen Bemerkungen, sexuelle Belästigung und Übergriffe kommen auch hier vor. Im vergangenen Juli verurteilte das Berliner Landgericht einen Bolt-Fahrer zu drei Jahren Haft. Er hatte eine Kundin vergewaltigt.
G-Cars-Gründerin Nadin Grüner will Frauen sicher ans Ziel bringen
Nadin Grüner wollte das nicht länger hinnehmen. Motiviert durch eigene schlechte Erfahrungen in verschiedenen Transportmitteln hat sie 2022 die Idee für den Fahrservice G-Cars. Ihre Vision: ein Fahrservice, bei dem ausschließlich Frauen am Steuer sitzen – und das mit höchstem Fokus auf Sicherheit und Komfort.
Dabei will sie keine zusätzliche Konkurrenz zu anderen Fahrdienstleistern sein, sondern eine Alternative in einer oft von Männern dominierten Branche. „Das Vorurteil, dass Frauen schlechte Autofahrerinnen seien, möchte ich klar widerlegen. Statistiken zeigen das Gegenteil“, so Grüner. Sie will Frauen die Möglichkeit geben, selbstbestimmt zu wählen, von wem und wie sie gefahren werden.
G-Cars ist ein Angebot von Frauen für Frauen
Als Gründerin von G-Cars, das „G“ steht dabei für „Girls“, hat Nadin Grüner sich die Sicherheit von Frauen zur Aufgabe gemacht. Um diese zu garantieren, gelten spezielle Sicherheitsmaßnahmen für Fahrerinnen und Fahrzeuge. Außerdem erfolgt bei jeder Fahrt eine Echtzeit-Standortverfolgung, damit die Kundinnen sich immer sicher sein können, wo sie sich befinden und wann genau sie ankommen. Männer sind weder als Fahrer noch Fahrgast erlaubt.
Die Fahrerinnen werden mit einem Sicherheits- sowie Kommunikationstraining geschult, um eine rundum zuverlässige und sichere Atmosphäre zu gewährleisten. Auch für Fahrerinnen bietet dieses Konzept zahlreiche Vorteile: Sie profitieren von flexiblen Arbeitszeiten, der Kostenübernahme des Personenbeförderungsscheins und individueller Unterstützung bei der Beantragung oder Bereitstellung eines Fahrzeugs.

G-Cars sucht weitere Fahrerinnen
Um den Fahrdienst rund um die Uhr besetzen zu können, ist das Team immer auf der Suche nach weiteren Fahrerinnen. Als einzige Voraussetzungen gelten: Spaß am Autofahren, den Besitz eines Führerscheins seit mindestens zwei Jahren sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse, wobei den Fahrerinnen auch Englischkurse angeboten werden.
Insgesamt beschreibt Nadin Grüner die Resonanz als sehr positiv. Den Fahrservice und die dazugehörige App gibt es jetzt seit gut einem Monat in Berlin. Die Preise sind vergleichbar mit denen von anderen Anbietern wie Uber oder Bolt. Auf jeden Fall sollen sie unter dem Taxipreis bleiben.
Wie finden Sie die G-Cars? Würden Sie den Fahrservice nutzen? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten! ■