Die Wohnungsnot und immer höhere Mieten machen auch den Studentinnen und Studenten zu schaffen! Erstmals überschreiten ihre Wohnkosten im Durchschnitt die symbolische 500-Euro-Marke. Es hängt immer mehr vom Geld der Eltern ab, ob ein Studium möglich ist.
Zu Beginn des Wintersemesters lagen die Mieten für Studentinnen und Studenten durchschnittlich bei 505 Euro monatlich, wie aktuelle Zahlen des Moses-Mendelssohn-Instituts in Berlin zeigen.
Riesige regionale Preisunterschiede
Dabei gibt es riesige regionale Unterschiede. Am meisten zahlten Studierende in Berlin mit 650 Euro monatlich. In Hamburg (620 Euro) und in Bayern (603 Euro) sind die Preise mit am höchsten. Dagegen liegen die Durchschnittskosten in Sachsen-Anhalt (350 Euro), Thüringen (362 Euro) und Sachsen (377 Euro) viel tiefer. Die Spreizung ist bedenklich, sagt Projektleiter Stefan Brauckmann. „Problematisch wird es, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist.“
In die Analyse wurden alle 88 Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studentinnen und Studenten einbezogen. Die nun ermittelten durchschnittlichen Wohnkosten von 505 Euro bedeuten im Vergleich zum Sommersemester (493 Euro) eine Steigerung um 2,4 Prozent. Gegenüber dem Wintersemester davor sind es 3,3 Prozent.
Mietpreise steigen schneller als Inflation
Und auch für Studenten, die finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, wird es immer schwieriger, die Miete aufzubringen. Die Wohnkostenpauschale im Bafög beträgt 380 Euro. Doch laut dem Institut liegen die durchschnittlichen Mieten bereits in 70 von 88 Städten darüber.