Teures Wohnen

Mieten für Studenten auf Rekordhoch: Berlin ist am teuersten!

Nirgendwo in Deutschland müssen Studentinnen und Studenten so viel Geld für die Miete aufbringen wie in Berlin. Tendenz steigend!

Author - Berliner KURIER
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Wohnraum Mangelware: In Münster (NRW) ist ein Student vorerst in einer Turnhalle untergekommen.
Wohnraum Mangelware: In Münster (NRW) ist ein Student vorerst in einer Turnhalle untergekommen.Guido Kirchner/dpa

Die Wohnungsnot und immer höhere Mieten machen auch den Studentinnen und Studenten zu schaffen! Erstmals überschreiten ihre Wohnkosten im Durchschnitt die symbolische 500-Euro-Marke. Es hängt immer mehr vom Geld der Eltern ab, ob ein Studium möglich ist.

Zu Beginn des Wintersemesters lagen die Mieten für Studentinnen und Studenten durchschnittlich bei 505 Euro monatlich, wie aktuelle Zahlen des Moses-Mendelssohn-Instituts in Berlin zeigen.

Riesige regionale Preisunterschiede

Dabei gibt es riesige regionale Unterschiede. Am meisten zahlten Studierende in Berlin mit 650 Euro monatlich. In Hamburg (620 Euro) und in Bayern (603 Euro) sind die Preise mit am höchsten. Dagegen liegen die Durchschnittskosten in Sachsen-Anhalt (350 Euro), Thüringen (362 Euro) und Sachsen (377 Euro) viel tiefer. Die Spreizung ist bedenklich, sagt Projektleiter Stefan Brauckmann. „Problematisch wird es, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist.“

In die Analyse wurden alle 88 Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studentinnen und Studenten einbezogen. Die nun ermittelten durchschnittlichen Wohnkosten von 505 Euro bedeuten im Vergleich zum Sommersemester (493 Euro) eine Steigerung um 2,4 Prozent. Gegenüber dem Wintersemester davor sind es 3,3 Prozent.

Mietpreise steigen schneller als Inflation

Und auch für Studenten, die finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, wird es immer schwieriger, die Miete aufzubringen. Die Wohnkostenpauschale im Bafög beträgt 380 Euro. Doch laut dem Institut liegen die durchschnittlichen Mieten bereits in 70 von 88 Städten darüber.

Die Preise steigen dabei deutlich stärker als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Die Mietpreise für WG-Zimmer seien seit 2020 um rund 21 Prozent gestiegen, rechnet Annegret Mülbaier von WG-Gesucht.de vor. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind dagegen 2024 um 2,2 Prozent gestiegen. Im August 2025 lag die Inflationsrate bei 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Müllbaier: „Wenn Studierende zwei Nebenjobs brauchen, nur um ihre Miete zu bezahlen, bleibt fürs eigentliche Studium kaum noch Zeit.“ Im Wintersemester 2024/2025 waren rund 2,86 Millionen Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben.