Frau (28) im Hausflur erstochen

Messer-Mord in Lichtenberger Hochhaus: So erlebten Nachbarn die Tat!

Die schreckliche Bluttat in einem Zehngeschosser in Friedrichsfelde macht sprachlos. Nun berichten die Nachbarn, was sie in der Nacht erlebten.

Teilen
In der Nacht zum Sonnabend wurde in einem Hochhaus in Friedrichsfelde eine Frau niedergestochen.
In der Nacht zum Sonnabend wurde in einem Hochhaus in Friedrichsfelde eine Frau niedergestochen.Pudwell

Diese Bluttaten schockieren Berlin! Gleich zweimal wurden in der vergangenen Woche in der Hauptstadt Frauen getötet – einmal im Bezirk Zehlendorf, einmal im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde. In beiden Fällen wurde ein Messer zur Tatwaffe, in beiden Fällen steckt nach ersten Informationen ein Beziehungs-Drama hinter den Gewalt-Taten. Während das Zehlendorfer Opfer (36) auf der Straße erstochen wurde, starb die Frau (28) im Lichtenberger Plattenbau im Hausflur. Wie erlebten die Nachbarn die schockierende Tat?

Bluttat im Lichtenberger Hochhaus: Täter ersticht Frau (28) im Hausflur

Die Bluttat ereignete sich bereits in der Nacht zu Sonnabend in einem Zehngeschosser in der Dolgenseestraße im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde. Gegen 22.30 Uhr wurde die 28-Jährige im Hausflur des Hauses niedergestochen, dabei lebensgefährlich verletzt. Laut Anwohnern wurde sie noch im Hausflur reanimiert, dann transportierten Sanitäter sie in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Doch dort erlag sie ihren schweren Verletzungen. Der mutmaßliche Täter konnte kurze Zeit später am S-Bahnhof Rummelsburg aufgegriffen werden – eine Blutspur führte die Ermittler zu ihm, weil er sich bei der Horror-Tat im Hochhaus scheinbar selbst verletzt hatte.

Wie aber erlebten die Nachbarn die grausame Tat mitten in der Nacht? Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ zeugten an den Tagen danach noch Blumen und Kerzen und ein Blutfleck an einer Klingel von dem schweren Verbrechen in Friedrichsfelde. Denn: In ihrer Not muss die schwer verletzte Frau an einer Nachbarwohnung geklingelt haben, allerdings war niemand zu Hause. Bei anderen Bewohnern des Hauses hatte sie Erfolg. „Sie brach direkt vor unserer Tür zusammen“, berichtete einer Nachbarin der Zeitung. Ihr Freund habe versucht, mit der Frau zu reden, sie selbst habe die Polizei alarmiert. Dann habe die 28-Jährige aufgehört zu atmen.

In der Nacht der Tat kam es zum Großeinsatz der Polizei. Der Täter wurde kurze Zeit später am S-Bahnhof Rummelsburg gefasst.
In der Nacht der Tat kam es zum Großeinsatz der Polizei. Der Täter wurde kurze Zeit später am S-Bahnhof Rummelsburg gefasst.Pudwell

Ihr Freund habe noch gesehen, dass der Täter flüchtete. Die Hintergründe der Tat sind unklar – die beiden Bewohner des Hauses vermuten, dass es zum tödlichen Angriff kam, als die Frau gerade ihre Wohnung betreten wollte. Denn: Auf dem Boden hätten noch Schlüssel und Tasche des Opfers gelegen. Gekannt hätten sie die Frau nicht wirklich, sagen die Nachbarn. Man habe mal ein Paket für sie angenommen, mehr nicht. Eine andere Frau sagte der „Berliner Zeitung“, man habe sich höchstens mal gegrüßt. „Das ist eben Berlin.“

Besonders dramatisch: Laut Berichten hinterlässt das Mordopfer zwei kleine Kinder. „Sie hat alles für die Kinder gemacht“, berichtete eine enge Freundin der Frau am Tatort. „Was wird bloß aus den Kindern?“ Sie kennt auch die Hintergründe der mutmaßlichen Beziehungstat: Die 28-Jährige habe eine On-Off-Beziehung mit dem späteren Täter gehabt, der Mann habe immer wieder bei ihr gewohnt.

Nach der Horror-Tat wurden vor dem Hochhaus im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde Blumen und Kerzen aufgestellt.
Nach der Horror-Tat wurden vor dem Hochhaus im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde Blumen und Kerzen aufgestellt.Fabian Sommer/dpa

Messer-Mord in Hochhaus in Friedrichsfelde: Der Täter soll das Opfer gestalkt haben

„Im vorigen Jahr hat sie die Reißleine gezogen und ihn aus der Wohnung geworfen. Immer wieder hat er sie gestalkt“, berichtet die Frau. Er habe ihr sogar vor ihren Kindern mit dem Tod gedroht. Schon am vergangenen Wochenende habe er ihr dann aufgelauert – die Polizei nahm den späteren Täter mit, musste ihn aber wieder freilassen. Bei einer Beratungsstelle für Stalkingopfer habe man ihr geraten, für eine gewisse Zeit die Wohnung zu verlassen. „Aber sie hat hier keine Familie in der Stadt“, sagt die Freundin.

Zur Ergreifung des Täters trug auch ein anderer Nachbar bei: Nach der Tat lief er zum Hauseingang, um den Rettungskräften die Tür zu öffnen. Dabei seien ihm die Blutspuren aufgefallen, denen die Polizei später folgte. Gegen 23.30 Uhr konnten Ermittler der Polizei den mutmaßlichen Täter an der Hauptstraße, Ecke Schlichtallee festnehmen. Der Fall war nicht der einzige, der Berlin in der vergangenen Woche schockierte: In Zehlendorf wurde eine Frau (36) von ihrem Mann (50) getötet, ebenfalls mit einem Messer als Waffe. ■