
Am Sonntag verabschiedet sich Berlin aus dem verlängerten Wochenende – bevor für viele am Montag der Alltag zurückkehrt, steht nochmal ein hoffentlich schöner Tag auf dem Programm. Wer einen Ausflug plant und sich dabei durch Berlin bewegt, der könnte vor allem im Westteil der Stadt auf Probleme stoßen: Etliche Motorräder machen sich von Mariendorf aus auf den Weg, knattern durch Berlin bis Mitte. Hupen ist aber verboten – und das hat einen traurigen Grund.
Motorradfahrer erinnern bei Gedenkfahrt an Todesopfer auf den Straßen der Region
Die Motorradfahrer düsen nicht einfach nur so durch Berlin – das Treffen hat einen ernsten Anlass. Es handelt sich dabei um die alljährliche Mahn- und Gedenkfahrt von Berlin-Brandenburg, bei der an die Motorradfahrer erinnert wird, die im Jahr zuvor auf den Straßen von Berlin und Brandenburg tödlich verunglückt sind. Seit über 50 Jahren gibt es die Veranstaltung bereits – die erste Gedenkfahrt fand schon im Jahr 1974 statt. Vorher wurden Gottesdienste nach jedem einzelnen Unfall abgehalten, heißt es auf der Website der Gruppe „Christ und Motorrad“.
Um 9 Uhr geht es am Sonntag in der Großbeerenstraße in Mariendorf los, bis 14 Uhr wollen die Motorradfahrer nach Mitte knattern. Hier soll in der St. Hedwig Kathedrale ein Gottesdienst abgehalten werden. Die genaue Route führt von der Großbeerenstraße über Rathausstraße, Ringstraße, Attilastraße, Steglitzer Damm, Albrechtstraße, Schloßstraße, Rheinstraße, Schmiljanstraße, Friedrich-Wilhelm-Platz, Bundesallee, Berliner Straße, Brandenburgische Straße zum Fehrbelliner Platz

Weiter geht es über die Brandenburgische Straße, den Adenauerplatz, Kurfürstendamm, Tauentzienstraße, Wittenbergplatz, Kleiststraße, An der Urania, Schillstraße, Lützowplatz, Klingelhöferstraße, Hofjägerallee, Großer Stern, Straße des 17. Juni, Ebertstraße, Potsdamer Platz, Leipziger Platz, Leipziger Straße, Spittelmarkt, Gertraudenstraße, Mühlendamm zur Spandauer Straße. Die letzte Etappe führt über Grunerstraße, Alexanderstraße, Holzmarktstraße, Stralauer Platz, Mühlenstraße, Warschauer Straße, Frankfurter Tor, Karl-Marx-Allee, Strausberger Platz, Karl-Marx-Allee, Alexanderstraße, Karl-Liebknecht-Straße und Unter den Linden zur Oberwallstraße.
Motorradkorso knattert durch Berlin: Darum ist Hupen hier untersagt
Während der Veranstaltung ist zu viel Lärm übrigens untersagt – schließlich geht es um das Gedenken an verstorbene Motorradfahrer. „Der Korso zur Gedenkfahrt ist ein Trauerzug, auch wenn das einige zu vergessen scheinen“, heißt es im Aufruf zur Veranstaltung. „Es ist deshalb klar, dass wir nicht hupen.“ Die Motorradfahrer wollen außerdem zu dritt nebeneinander fahren. „Nicht überholen und nicht zurückfallen lassen. Das bringt Unruhe in den Korso und verursacht unnötige Gefährdungen“, heißt es weiter. Wer zeigen will, wie schnell er ist, solle lieber zu Hause bleiben.