Ein exklusiver Blick ins Mommsenstadion zeigt: Hier wird Luxus großgeschrieben! Unter dem Funkturm, verborgen in den Büschen, befindet sich der wohl teuerste Rasen Berlins – und der lässt die Steuerzahler ordentlich bluten. Für die EM 2024 sollte der grüne Teppich die edlen Füße der Nationalspieler tragen, bis jetzt ist der Rasen aber noch nicht zu seinem Zweck gekommen – und was kostet der grüne Spaß eigentlich?
Schon 2006 wurde das Stadion als schicke Trainingsstätte hergerichtet – dort wird alltags fleißig trainiert, aber jetzt, zu Fußball-EM-Zeiten, ist der Fußballplatz für Nationalspieler reserviert. So weit so gut... nur verlangt die UEFA eine königliche Pflege: Der Rasen soll bitte per Hand geschnippelt werden. Jede Grashalmspitze wird also liebevoll manuell gestutzt. Automatisierte Rasenpflege? Nicht erlaubt! Das dauert und kostet – und zwar ordentlich!

25.000 Euro für ein bisschen Rasenschnippeln per Hand!
Der Preis? Die CDU-Fraktion hat mal nachgehakt: 25.000 Euro! Während die UEFA steuerbefreit, das große EM-Spiel genießt und Ansprüche stellt, blechen also die Berliner Bürger. Insgesamt verschlingt die EM 80 Millionen Euro aus der Stadtkasse. Und jetzt kommt's: Nationalspieler haben bis jetzt auch noch nicht dort trainiert. Dem Rasen geht es also dementsprechend blendend.
Warum wollte man die EM überhaupt nach Berlin holen? Vor acht Jahren fiel bereits die Entscheidung. Es geht um Glanz, Glamour und ein bisschen Größenwahn: Berlin will strahlen und sich aufpolieren. Aber auf wessen Kosten? Die CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf reibt sich die Augen und fragt sich, warum das Mommsenstadion für das Training hergerichtet wurde, wenn es doch niemand nutzt. Der reguläre Sportbetrieb ist lahmgelegt, und der Bezirk bleibt auf den Kosten sitzen.
Und der Rasen? Der wird erstmal weiter gestutzt. Ob sich die Investition in den teuren Rasen am Ende auszahlen werden, können wir Ihnen derzeit nicht beantworten. ■