Eine kleine Bronzestatue in Moabit erregt wieder mal die Gemüter. Bis Ende Oktober sollte das Denkmal für die „Trostfrauen“ verschwinden. Der Korea-Verband hat die Bronzestatue eines Mädchens im Herbst 2020 an der Ecke zwischen Bremer Straße und Birkenstraße errichtet, um an den massenhaften sexuellen Missbrauch koreanischer Frauen durch die Japaner im Zweiten Weltkrieg zu erinnern.
Der Begriff Trostfrauen ist ein Euphemismus für Zehntausende Asiatinnen, die damals in japanischen Frontbordellen von Soldaten der japanischen Armee vergewaltigt wurden.
Den vom Bezirk Mitte angeordneten Abbau des „Trostfrauen“-Denkmals will der Korea-Verband per Eilantrag stoppen. Das Verwaltungsgericht Berlin bestätigte den Eingang eines entsprechenden Antrags. Wann darüber entschieden wird, sei noch nicht absehbar, erklärte eine Sprecherin. Der Korea-Verband begründete den Antrag so: „Dies zielt darauf ab, die Beseitigung der Friedensstatue Ari zu verhindern und den Erhalt dieses wichtigen Symbols für Frieden, Menschenrechte und den Kampf gegen sexualisierte Gewalt in Kriegen zu sichern.“

Der Bezirk Mitte will dagegen die Duldung für das Denkmal auf öffentlichem Straßenland beenden und schlägt vor, die Statue auf privaten Grund zu verlegen. Der Verband würde nach eigenen Angaben als Kompromiss akzeptieren, einen neuen Standort in der Nähe auf einem Grundstück des Lands Berlin zu finden. Gespräche hätten aber keine Einigung gebracht. Der Bezirk habe die Beseitigung der Statue bis 31. Oktober angeordnet und drohe mit einem Zwangsgeld von 3.000 Euro.
Japan fordert Entfernung der „Trostfrauen“-Statue
Gegen das Denkmal in Berlin hatte die japanische Regierung protestiert und eine Entfernung gefordert. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte im Mai bei einem Besuch in Japan gesagt, er setze sich dafür ein, dass es ein Denkmal gegen Gewalt an Frauen gebe, eine „einseitige Darstellung“ dürfe aber nicht mehr stattfinden.