Am Montagmorgen wurde das Luxus-Hotel Adlon Kempinski am Brandenburger Tor zum Schauplatz einer Guerilla-mäßigen Protestaktion. Klimaaktivisten verschafften sich Zugang und verwandelten den Eingangsbereich in ein Schlachtfeld aus Farbe. Mit gelben Farbspritzern und provokanten Transparenten legten die Aktivisten den Hotelbetrieb lahm – die Polizei rückte an und ist seit 10 Uhr vor Ort.
Hinter der spektakulären Aktion steckt mal wieder die umstrittene Klimagruppe „Letzte Generation“, die den Brunnen im Foyer des Luxushotels demonstrativ mit grellgelber Farbe einschmierte.
In einer Mitteilung der Gruppe, die um 10.04 Uhr veröffentlicht wurde, heißt es, dieser „Warnschuss“ richte sich gegen den anstehenden „World LNG Summit“ – ein Gipfeltreffen der Flüssiggas-Industrie, das im Dezember im Adlon stattfinden soll.
„Wir haben genug von Hinterzimmerdeals und Greenwashing-Lügen der Gasindustrie. Wir wollen endlich demokratisch darüber entscheiden, wie Energie produziert und wie sie verteilt wird. Wir lassen nicht zu, dass eine Handvoll Gas-Lobbyisten hier im Adlon-Hotel über die Zukunft unseres Planeten entscheidet. Wir wollen die Gasindustrie entmachten – für Klimagerechtigkeit und für echte Demokratie!“, so Jule Fink, Sprecherin der radikalen Gruppe „Ende Gelände“. Die hatte sich ebenfalls an der Aktion beteiligt.
Klimaaktivisten planen weitere Proteste
Wie viele Aktivisten tatsächlich an der Aktion beteiligt sind, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Ein Sprecher von „Letzte Generation“ versichert: Die verwendete Farbe sei umweltfreundlich – doch das Adlon dürfte die Sauerei so schnell nicht vergessen.
„Ende Gelände“ organisiert seit Jahren Aktionen zivilen Ungehorsams gegen die Gasinfrastruktur. Erst vor wenigen Wochen hatte das Bündnis die Baustelle des LNG-Terminals in Brunsbüttel blockiert.
Für den 8. bis 12. Dezember sind weitere Proteste geplant. Neben einem Gegengipfel verschiedener Klima- und Umweltgruppen soll es Demonstrationen und Aktionen zivilen Ungehorsams geben. Weitere Infos gibt es hier. ■