Im Kampf gegen Lärm

Klare Ansage: BVG macht Schluss mit der Handy-Nerverei

Wer laut mit dem Smartphone telefoniert, Musik oder Videos abspielt, bekommt nun in Bussen und bald auf U-Bahnhöfen deutliche Worte zu hören.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Nicht nur Alkohol ist in den BVG-Fahrzeugen verboten. Auch wer mit dem Handy laut telefoniert oder zu laute Musik hört, bekommt nun in den Bussen eine deutliche Ansage zu hören.
Nicht nur Alkohol ist in den BVG-Fahrzeugen verboten. Auch wer mit dem Handy laut telefoniert oder zu laute Musik hört, bekommt nun in den Bussen eine deutliche Ansage zu hören.Jürgen Ritter/imago

Jeder kennt es, jeden stört es. Doch nun gibt es von der BVG eine klare Ansage, besser gesagt, eine deutliche Durchsage, die jetzt Schluss mit der Handy-Nerverei in Bussen und in U-Bahnen machen will.

Im digitalen Zeitalter ist es nun einmal so: Überall wird das Smartphone benutzt – auch in den Öffis. Viele nutzen es, um über das Handy die neuesten Nachrichten aus aller Welt zu lesen. Andere telefonieren damit in Bussen und Bahnen, oft so laut, dass andere Fahrgäste von den Gesprächen genervt sind. Spielen dann noch rücksichtslose Zeitgenossen laut Musik und Videos ab, ist die Grenze des Erträglichen schon weit überschritten.

Damit soll nun Schluss sein. Mittels einer neuen, freundlichen Durchsage, die seit dem vergangenen Wochenende in den Bussen auf allen Linien läuft: „Bitte nehmt Rücksicht. Musik, TikToks und Telefonate gehören ins Ohr und nicht über Lautsprecher abgespielt.“ Das teilte die BVG dem KURIER auf Anfrage mit. Zuvor berichtete der RBB.

Eigentlich müsste die gegenseitige Rücksichtnahme in den Bussen normal sein. Und sie wird auch in der Hausordnung der BVG, die für Bahnhöfe, Haltestellen und in den Fahrzeugen gilt, aufgeführt. So steht auch in Paragraf 4 der Beförderungsbedingungen des Verkehrsbundes Berlin-Brandenburg, zu der auch die BVG gehört: „Tonwiedergabegeräte sind mit Kopfhörern zu benutzen, wenn durch die Lautstärke andere Fahrgäste belästigt werden.“

Doch die Praxis zeigt, dass sich viele Fahrgäste nicht daran halten. Daher entschloss sich die BVG zu dieser neuen Durchsage. Das erleichtert vor allem die Arbeit der Busfahrer, die während des Fahrens kaum gegen die Ruhestörer einschreiten können.

„Bereits seit dem Frühjahr haben wir verschiedene Ansagen in unseren Bussen auf allen Linien getestet, um das Bewusstsein unserer Fahrgäste füreinander zu schärfen, für gegenseitige Rücksichtnahme zu werben und unsere Fahrer damit ein wenig zu entlasten“, sagt ein BVG-Sprecher.

Bei diesen Durchsagen ging es um die Freigabe von Sitzplätzen, wenn Fahrgäste etwa mit Taschen oder Rucksäcken freie Sitze für andere Mitreisende blockierten. „Bitte sei achtsam, vielleicht braucht jemand deinen Sitzplatz dringender“, war da zu hören. Oder: „Bitte stehe auf, wenn jemand deinen Sitzplatz dringender braucht.“

BVG-Ansage gegen Handy-Nervereien: Auch auf den U-Bahnhöfen ist sie bald zu hören

Durchsagen gab es auch für mehr Sicherheit in den BVG-Bussen. Diese waren zum Beispiel: „Bitte halte dich fest, damit du sicher stehst.“

Synchronsprecherin Philippa Jarke leiht seit 2020 ihre Stimme für Durchsagen bei der BVG.
Synchronsprecherin Philippa Jarke leiht seit 2020 ihre Stimme für Durchsagen bei der BVG.Future Image/imago

„Die Ansagen kamen sowohl bei unseren Fahrgästen als auch bei unseren Kollegen super an, sodass wir die Aktion im Dezember und Januar wiederholen und gegen Ende des Jahres sogar auf unsere U-Bahnhöfe ausweiten“, sagt ein BVG-Sprecher. „Nun ist auch die Ansage dabei, die darum bittet, Videos nicht über den Handylautsprecher abzuspielen und/oder laut zu telefonieren.“

Eingesprochen wurden die Durchsagen von der Synchronsprecherin Philippa Jarke. Seit 2020 ist ihre Stimme bei Haltestellen- und Stationsansagen in Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen der BVG zu hören.