Nach langen Jahren des Wartens wird in Berlin-Pankow ein Verkehrsprojekt Wirklichkeit, das schon 2008 angekündigt wurde: Der „Kiezbus“ der Linie 358 nimmt endlich Fahrt auf. Wird aber auch Zeit, oder?
Am 16. Dezember ist es so weit – dann rollt der Bus erstmals durch die Straßen des Ortsteils Blankenburg. Was einst als vielversprechender Plan begann, wurde über ein Jahrzehnt hinweg zum Symbol für Verzögerungen und verpasste Chancen. Nun soll der Busverkehr frischen Wind in die Region bringen.
Die neue Ringbuslinie verbindet werktags die Wohngebiete westlich und östlich der S-Bahn-Trasse mit dem Bahnhof Blankenburg – ein Schritt, der den Alltag vieler Blankenburger entscheidend erleichtern dürfte. Das berichtet neben anderen der „Tagesspiegel“ (Bezahlschranke).
Die Linie fährt in einem Ein-Richtungsverkehr und erschließt gleich zwei Routen. Der westliche Abschnitt führt durch das Viertel zwischen der S-Bahn und der Autobahn bis zur Königsteinstraße. Im Osten schließt die Strecke den malerischen Dorfanger ein und verläuft in einem großzügigen Radius darum herum.
„Kiezbus“ wird mit City-Kleinbussen betrieben
Besonders auffällig: Der „Kiezbus“ wird mit City-Kleinbussen betrieben, die Platz für 23 Fahrgäste bieten. Von Montag bis Freitag verkehren die Busse im 20-Minuten-Takt zwischen 6 und 20 Uhr. Dabei wurden insgesamt 16 Haltestellen eingerichtet – zunächst allerdings nur provisorisch. Diese sollen im Zuge einer späteren Straßensanierung durch dauerhafte, modern gestaltete Haltepunkte ersetzt werden, heißt es in dem Bericht.
Die Kosten für die Bauleistungen belaufen sich auf insgesamt 166.597,70 Euro und wurden von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz zur Verfügung gestellt.
Und warum hat es nun so lange gedauert? Ursprünglich sollte die Linie bereits 2009 den Betrieb aufnehmen. Doch die damaligen Pläne scheiterten an den Kosten. In den vergangenen Jahren geriet das Projekt immer wieder ins Stocken, obwohl die Notwendigkeit einer besseren Anbindung allen Beteiligten klar war.

In Blankenburg wohnen viele Menschen, die keinen direkten Zugang zu Bus oder Bahn haben – teils liegen die nächsten öffentlichen Verkehrsmittel mehr als zwei Kilometer entfernt. Mit dem neuen Angebot wird eine jahrelange Mobilitätslücke endlich geschlossen.
Dass die Linie jetzt realisiert wird, liegt nicht zuletzt an der aktuellen Verkehrspolitik. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD auf Landesebene ist die Einführung von Kiezbussen ausdrücklich festgeschrieben – besonders in Gebieten, die bislang schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Blankenburg ist dafür ein Paradebeispiel.
Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, teilte mit: „Endlich bekommt der Ortsteil Blankenburg eine weitere, dringend benötigte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Der Start der Kiezbuslinie in Blankenburg ist ein wichtiger Schritt in die absolut richtige Richtung. Der Ausbau des ÖPNV im Pankower Norden ist auch für die weitere Entwicklung des Bezirks dringend notwendig.“