Die Berliner Ordnungsämter sagen weggeworfenen Kippen in dieser Woche den Kampf an. Ab heute sind Mitarbeiter in Zivil und in Uniform unterwegs, um Umweltsünder aufzuspüren – und abzukassieren. Raucher aufgepasst: Wer seine Kippe achtlos wegwirft, könnte zur Kasse gebeten werden. Es drohen ein Verwarngeld von 55 Euro oder ein Bußgeld von bis zu 120 Euro, wie der Bezirk Mitte mitteilt.
Zigarettenkippen sehen nicht nur hässlich auf Straßen und Wiesen oder in Parks aus. Sie stellen auch ein Umwelt- und Gesundheitsproblem, begründete der Bezirk die Aktion. Die Stummel enthalten Schadstoffe, die ins Grundwasser gelangen und das Trinkwasser belasten können. Auch für Kinder und Tiere sind sie gefährlich, wenn sie verschluckt werden.
In Berlin: Jedes Jahr knapp 3 Milliarden Kippen auf der Straße
„Illegale Müllablagerungen und Kleinstvermüllung sind ein massives Problem für den Bezirk Mitte“, erklärte Bezirksstadtrat Christopher Schriner. Die Entfernung von Kippen führe bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) zu einem enormen Arbeitsaufwand und hohen Kosten. Aus öffentlichem Straßenland entferne die BSR jährlich etwa 2,9 Milliarden Exemplare.
Bereits rund um den „World Clean Up Days“ (Weltaufräumtag) am 20. September wurden nach den Angaben stark vermüllte Bereiche gereinigt. Mit der Schwerpunktaktion der Ordnungsämter soll die Arbeit unterstützt und dazu beigetragen werden, die frisch gesäuberten Flächen auch langfristig sauber zu halten.
Berlin hat der Umweltverschmutzung generell den Kampf angesagt: Die illegale Entsorgung von Müll soll deutlich teurer werden als bisher. Im August brachte der Senat einen neuen Bußgeldkatalog auf den Weg, der drastisch höhere Strafzahlungen vorsieht.
250 statt 55 Euro: Berlin will die Bußgelder erhöhen
Die Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen, kostet demnach laut Umweltverwaltung in Zukunft 250 Euro statt bisher 55 Euro. Für nicht entfernten Hundekot oder liegengelassene Hundekotbeutel beträgt das neue Bußgeld 100 bis 350 Euro statt 55 Euro. Für Sperrmüll auf der Straße oder im Wald sollen in Zukunft 1.500 bis 11.000 Euro fällig werden, abhängig von der Menge. Bisher lag die Strafe bei 150 bis 500 Euro.