KURIER-Kommentar

Kinder bei Unfall verletzt: Bitte, nur mit klarem Kopf ans Steuer!

Es besteht der Verdacht, dass der Unfallfahrer (20) von Berlin-Wedding unter Drogeneinfluss stand. Dazu hat der KURIER eine klare Meinung!

Author - Stefan Doerr
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Rettungskräfte und Feuerwehr kümmerten sich nach dem Unfall in Berlin-Wedding um die verängstigten Kinder.
Rettungskräfte und Feuerwehr kümmerten sich nach dem Unfall in Berlin-Wedding um die verängstigten Kinder.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Ein 20-jähriger Autofahrer biegt in Berlin-Wedding trotz roter Ampel rechts ab – und fährt mitten in eine Gruppe von Kindern, die mit ihrer Betreuerin die Straße überqueren.  Die Kinder im Alter von 7 bis 8 Jahren, die am 4. September in der Seestraße unterwegs sind, sind auf einer Ferienfreizeit, wollten Spaß haben. Doch für die 15 Kleinen wurde der Ausflug zum Albtraum, drei Kinder wurden bei dem Unfall sogar leicht verletzt und kamen ins nahe gelegene Virchow-Klinikum. Eine Betreuerin soll schwer verletzt worden sein, als sie vom BMW erfasst wurde. Sie kam ebenfalls ins Krankenhaus.

Trotz Alkohol oder Marihuana ans Steuer?

Für die Polizei ist das tragische Unglück „einer von vielen Verkehrsunfällen, wie sie in der Großstadt passieren“. Doch der Fahrer steht im Verdacht, möglicherweise unter Einfluss berauschender Substanzen gestanden zu haben. Die Tests laufen noch. Bei dem jungen Mann wurde laut Polizei eine größere Menge Marihuana gefunden. Angeblich rund 90 Gramm!

Und sollte sich der Verdacht des Drogenkonsums bestätigen, hätte der Unfall eine ganz andere Dimension. Es wäre nämlich kein Unfall aus einer kleinen Unaufmerksamkeit heraus. Aus jenem kleinen Moment, den jeder Autofahrer und jede Autofahrerin kennt. Jener Moment, in dem man aus verschiedenen Gründen für den Bruchteil einer Sekunde „mal kurz nicht aufgepasst“ hat.

Der 20-jährige BMW-Fahrer wurde nach dem Unfall befragt.
Der 20-jährige BMW-Fahrer wurde nach dem Unfall befragt.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Oft treffen wir fatale Fehlentscheidungen

Es wäre die bewusste Entscheidung eines Autofahrers gewesen, sich ans Steuer zu setzen, obwohl er Drogen konsumiert hatte. Und es geht dabei gar nicht nur um Drogen wie Cannabis oder Marihuana. Jeder Fahrer und jede Fahrerin kennt den Augenblick, wenn man nach dem Kneipenabend zum Autoschlüssel greift und sich nach dem Alkoholgenuss fragt: „Kann ich noch fahren?“ Meist wird die Frage mit einem Achselzucken beantwortet und die innere Stimme sagt: „Ja, klar!“

Doch solche Unfälle wie in Berlin-Wedding zeigen die Tragweite, die eine solche fatale Fehlentscheidung haben kann. Er zeigt, ein wie großes Risiko Autofahrer sind, die ihren Rausch oder auch den „klitzekleinen Schwipps“ auf die leichte Schulter nehmen. Sie riskieren ihr eigenes und das Leben anderer, unschuldiger Verkehrsteilnehmer. Vor allem bei plötzlich eintretenden Situationen, in denen sie schnell und sicher reagieren müssten. Der Fall zeigt einmal mehr: Bitte, setzt Euch nur mit klarem Kopf ans Steuer! Don‘t drink or smoke and drive!