Fahrer unter Drogen?

Er fuhr bei Rot! BMW rast in Menschenmenge – drei Kinder verletzt

Der Unfall ereignete sich in Berlin-Wedding. Ein BMW soll beim Rechtsabbiegen über Rot gefahren und in eine Kindergruppe gerast sein.

Author - Berliner KURIER
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In Wedding fuhr ein Auto in eine Menschenmenge. Die Retter der Feuerwehr kümmern sich um Verletzte.
In Wedding fuhr ein Auto in eine Menschenmenge. Die Retter der Feuerwehr kümmern sich um Verletzte.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Ein BMW ist in eine Menschenmenge gefahren. Der Unfall ereignete sich in Berlin-Wedding. Es wurden mehrere Menschen verletzt, darunter Kinder.

Ein Polizeisprecher sagte um 14.15 Uhr zum Berliner KURIER: Gegen 12.50 Uhr sei ein Fahrzeug in der Seestraße Ecke Dohnagestell in eine Gruppe gefahren. Der 20-jährige Fahrer war in die Seestraße rechts eingebogen, obwohl die Ampel auf Rot stand!

Der BMW-Fahrer wurde von der Polizei befragt.
Der BMW-Fahrer wurde von der Polizei befragt.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Eine Gruppe von Mädchen und Jungen (7 bis 8 Jahre) einer Ferienfreizeit überquerte zu diesem Zeitpunkt die Straße. Von den 15 Kindern kamen drei Kinder leicht verletzt ins nahe gelegene Virchow-Klinikum. Eine Betreuerin soll schwer verletzt worden sein, als sie vom BMW erfasst wurde. Sie kam ebenfalls ins Krankenhaus.

Laut Polizei hatten einige Passanten das Auto auf sich zukommen sehen und waren beiseite gesprungen. Rettungskräfte der Feuerwehr betreuten nach Angaben eines Sprechers insgesamt 19 Menschen vor Ort. Insgesamt seien mehr als 40 Kräfte an der Unfallstelle gewesen.

Der Fahrer des BMW blieb unverletzt. An dem Auto ist nur der vordere linke Scheinwerfer beschädigt. Der 20-Jährige wurde festgenommen. „Es besteht der Verdacht, dass der Unfall möglicherweise unter Einfluss berauschender Substanzen stattgefunden hat“, sagte Polizeisprecher Florian Nath. Das sollte überprüft werden. Dann klagte der Fahrer aber plötzlich über Unwohlsein und wurde unter Bewachung in eine Klinik gebracht.

20-jähriger BMW-Fahrer kommt wieder frei

Polizeisprecher Nath sprach von „Rücksichtslosigkeit“. „Es liegt weder ein terroristisches Tatmotiv vor, noch können wir hier von einer Amokfahrt sprechen. Sondern es handelt sich um einen von vielen Verkehrsunfällen, wie sie in der Großstadt passieren und in diesem Fall ist es genau ein solcher“, so Nath weiter. Der 20-Jährige wurde deshalb zur Gefangenensammelstelle gebracht, wo eine Blutabnahme durchgeführt wurde und eine Urinprobe erfolgte.

Ergebnisse sind nach Angaben des Sprechers erst in der nächsten Woche zu erwarten. Nach seinen Angaben dürfte der 20-Jährige wieder auf freien Fuß kommen, sobald die Proben entnommen und seine Personalien geklärt sind. Sofern der Mann eine Fahrerlaubnis besitze, werde diese beschlagnahmt.

Polizei und Rettungskräfte betreuen die verängstigten Kinder.
Polizei und Rettungskräfte betreuen die verängstigten Kinder.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Thorsten Schleheider, Vize-Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, wünschte den Opfern eine schnelle Genesung: „Wir wünschen den verletzten Kindern und ihrer Betreuerin eine baldige und vollständige Genesung. Zugleich danken wir den eingesetzten Kolleginnen und Kollegen der Polizei sowie den Kräften der Feuerwehr, die sofort professionell reagiert, die Unfallstelle gesichert und die Kinder betreut haben. Die laufenden Ermittlungen zum genauen Unfallhergang werden zeigen, wie es zu diesem tragischen Geschehen kommen konnte.“