Am Bahnhof Charlottenburg

Katy Karrenbauer: Unfall-Drama in Berlin – es ging um Leben und Tod!

Die Schauspielerin berichtet, wie ihr ein Mann auf einer Treppe fast vor die Füße fiel und wie sie gemeinsam mit dessen Sohn versuchte, sein Leben zu retten  

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Katy Karrenbauer hat am Bahnhof Berlin-Charlottenburg ein Drama auf Leben und Tod erlebt. 
Katy Karrenbauer hat am Bahnhof Berlin-Charlottenburg ein Drama auf Leben und Tod erlebt. APress/imago

TV-Star Katy Karrenbauer (61) erlebte am Donnerstag in Berlin ein Drama auf Leben und Tod. Und deshalb sucht sie nun die Familie eines Mannes, der auf den Namen Nasir oder Nasip hört. Denn diesem Familienvater hat Katy Karrenbauer („Hinter Gittern - der Frauenknast“) mit ihrem beherzten Eingreifen vielleicht das Leben gerettet.

Über die dramatische Situation auf einer Treppe im S-Bahnhof Charlottenburg berichtet Karrenbauer im sozialen Netzwerk Facebook. Dort war sie am Donnerstag mit einem Begleiter unterwegs. Als sie die Treppe herunterliefen „fiel mir der Kopf eines Mannes fast vor die Füße“, berichtet die Schauspielerin und schreibt weiter: „Ich hab mich riesig erschrocken, wusste natürlich sofort, dass hier grade etwas Schreckliches passierte. Eine Frau mit Kopftuch schrie, (wohl seine Frau, die ich zur Seite schob) ich brüllte, wir brauchen einen Rettungswagen, den mein Begleiter sofort rief und fortan die Standleitung zum Rettungswagen behielt.“

Karrenbauer habe dann ihren Schal unter den Kopf des Mannes geschoben, sei neben ihm auf die Knie gegangen und habe versucht, seinen Puls zu fühlen. Dann sah sie „Chips aus seinem Mund quellen, dachte, dass ich ihm den Mund entleeren muss, bevor er erstickt, sah dann das Blut aus seinem Mund quillen ( kam das von Innen oder hatte er sich auf die Zunge gebissen?), seine Augen rollten, die Beine zitterten heftig.“

Katy Karrenbauer (r.) mit Simone Thomalla bei Frank Zanders 29. Weihnachtsfeier für Obdachlose und Bedürftige 2023 im Berliner Hotel Estrel. 
Katy Karrenbauer (r.) mit Simone Thomalla bei Frank Zanders 29. Weihnachtsfeier für Obdachlose und Bedürftige 2023 im Berliner Hotel Estrel. F. Kern/imago

An dieser Stelle erinnerte sich Karrenbauer offenbar an Erste-Hilfe-Kenntnisse, denn sie schreibt weiter„an  eine stabile Seitenlage um den Mund vom Essen zu befreien war nicht zu denken, die Familie gab ihn nicht frei und ich wusste auch nicht, ob dass richtig ist. „Wie heisst er“  rief ich und einer seiner Söhne, wohl der Mittlere, der mir gegenüber ebenfalls kniete rief:  Nasir, oder Nasip.“

Dann habe sie den Mann angesprochen. „Nasir, kannst du sprechen? Nasir, alles wird wieder gut“. Doch dessen Augen rollten und „der Körper verkrampfte komplett, man hatte das Gefühl, er kämpfte gegen einen nicht sichtbaren Feind“, erinnert sich die 61-Jährige weiter an die dramatische Situation auf der Treppe. 

Zusammen mit dem Sohn begann Karrenbauer eine Herzdruckmassage

Vergeblich habe sie den Mann nach Vorerkrankungen gefragt und immer wieder gesagt „Nasir, Nasir, nicht aufgeben“.  Plötzlich habe der Körper des Mannes wie leblos geschienen. Karrenbauer schreibt weiter: „Sein  mittlerer Sohn streichelte über sein Herz … nichts, keine Reaktion, kein Atem. „Nasir? Nasir? Nicht aufgeben. Los komm, nicht aufgeben, gib nicht auf“. Und weiter„ Der Junge und ich sahen uns kurz an, er legte die Hände auf die Mitte des Brustkorbes, nahe dem Herzen seines Vaters, ich legte meine darüber und fing an mit ihm zu drücken und zu zählen.“ 

Nach etlichen Minuten atmete und lebte der Mann

Nach etlichen Minuten, in denen sie immer wieder auf das Herz des Mannes gedrückt habe, habe sich Nasir bewegt und versucht, den Kopf zu heben. Seine Augen seien jedoch immer wieder ins Nichts gerollt: „Aber er lebte, er atmetet selbstständig und er lebte“. Nach etwa 10 bis 12 Minuten sei das Blaulicht des Rettungswagens zu sehen gewesen, es habe dann aber noch gedauert, bis er eingetroffen sei und sich die Retter um den Mann kümmerten. „Wir gaben noch schnell all das an die Sanitäterin weiter, was wir wussten und verabschiedeten uns. Das 'danke, danke, danke' des Jungen, aus tiefstem Herzen gesprochen, begleitete uns auf dem Weg vom Bahnsteig weg“, wie die Schauspielerin weiter schreibt. 

Und sie meint dann: „Ob wir alles richtig gemacht haben, wage ich zu bezweifeln. Das war sicher nicht nach Lehrbuch. Aber wir haben dem Vater vielleicht dennoch das Leben gerettet. Viele Menschen sind stehengeblieben, haben sich um die kleine Tochter gekümmert, einige sind vorbeigegangen.“ Sie werde auf jeden Fall ihren Erste-Hilfe-Kurs demnächst auffrischen, hat sich die Schauspielerin vorgenommen. 

Karrenbauer will wissen, wie es Papa Nasir geht

Und nun sucht Katy Karrenbauer nach der Familie von Papa Nasir (Nasip?) und fragt.„ Ich wüsste sehr gern, wie es eurem Vater geht!!!!“ Und auch die Retter spricht sie direkt an: „Liebe Sanitäter der Rettung, die ihr meine Zeilen hier vielleicht lest. Könntet ihr mir sagen, wo man den Herrn und die Familie gestern hingebracht hat?“ Bleibt zu hoffen, dass Katy Karrenbauer erfährt, wie das Drama, in dem sie so beherzt versucht hat zu helfen, ausgegangen ist. ■