Wurden in diesem Gebäude Drogen gekocht? Seit Tagen sind die Berliner Feuerwehr, das LKA, die Kriminaltechnik und sogar die „Analytische Task Force“ der Berliner Polizei mit in den Ermittlungen an einer Adresse in Bohnsdorf im Bezirk Treptow-Köpenick eingebunden. Die ATF kommt zum Einsatz, wenn bei einem Ereignis gefährliche Substanzen freigesetzt werden. Der Verdacht: Wurde auf dem Gelände Crystal Meth gekocht?
Am Donnerstagabend und bis tief in die Nacht war die Berliner Feuerwehr mit einem Großaufgebot zur Amtshilfe an den Dorfplatz nach Bohnsdorf alarmiert worden. Auf dem Gewerbehof wurde ein mutmaßliches Drogenlabor entdeckt. Rund 5000 Liter Substanzen wurden sichergestellt – und diese Chemikalien geben Rätsel auf. Wozu wurden sie genutzt?
Der Inhalt der Chemikalien-Behälter wurde durch die Sicherheitskräfte vor Ort in sichere Gefäße umgefüllt. Dabei trugen die Beamten schwere Schutzanzüge. Die Berliner Feuerwehr war bereits am Dienstag wegen eines üblen Geruches zum Dorfplatz alarmiert worden. Die ersten Feststellungen deuteten auf ausgetretenes Ammoniak hin.
Es wurden verschiedene Substanzen in der Halle gefunden, deren Herkunft und Verwendung durch die Polizei ermittelt wird, die jetzt auch die Einsatzstelle übernimmt. Von uns verbleibt ein Löschfahrzeug zum Brandschutz vor Ort. Eine Person kam leicht verletzt in eine Klinik.#EstuK pic.twitter.com/kDtmoB755R
— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) April 2, 2024
Idyllisches Crystal-Meth-Labor zwischen Dorfkirche und Hotel?
Zwischen Einfamilienhäusern, der einsamen Dorfkirche, einem Hotel und einem versteckten Gewerbegebiet kam es wohl seit geraumer Zeit zu Geruchsbelästigungen. Ständig fuhren Fahrzeuge und Transporter mit auswärtigen Kennzeichen vor.
Auf dem besagten Gelände sollen Fässer mit unklarem Inhalt sogar aus Fahrzeugen eines bekannten Lebensmittel-Lieferdienstes umgeladen worden sein. Ein Hotel, unmittelbar angrenzend an dem besagten Gelände, ist seither geschlossen. „Aus Sicherheitsgründen“, weist ein Schild der Inhaber die Gäste ab. Das Hotel soll ebenso von zwielichtigen Personen besucht worden sein.
Quellen berichten einem KURIER-Reporter von einem „Crystal-Meth-Labor“. Was also spielte sich auf dem kleinen Gewerbehof, genau gegenüber der sonst so idyllischen Dorfkirche in Bohnsdorf ab?

Mutmaßliches Drogenlabor in Bohnsdorf ausgehoben!
Die Anwohner jedenfalls waren schon lange hellhörig. Sie sollen schon seit einiger Zeit viel Betrieb auf dem Gelände bemerkt haben. Das Gelände wird auch jetzt, beinahe vier Tage nach dem ursprünglichen Einsatz, von mehreren Seiten polizeilich bewacht. Tag und Nacht.
Keine unmittelbare Gefahr für Anwohner
Ob es sich in der Halle tatsächlich um eine Drogenküche für die Herstellung von synthetischen Drogen handelt, wurde zunächst nicht offiziell bestätigt. Später kommutierte die Polizei jedoch folgendes: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich auf dem Gelände ein Drogen-Labor befunden hat“. Die Ermittlungen dazu liefen aber noch. Es gebe auch noch keine Tatverdächtigen, sagte der Polizeisprecher. Für Anwohner bestehe keine unmittelbare Gefahr mehr. Die Substanzen seien nun in verschlossenen Behältnissen und das Gelände werde bewacht.
Der Einsatz sollte laut Polizei am Freitag zunächst unterbrochen und an diesem Montag fortgesetzt werden. Wann die Chemikalien abtransportiert und entsorgt werden, sei noch unklar. Damit müssten Spezialfirmen beauftragt werden, hieß es.■