Nach IT-Umstellung

Ist auch Ihr Konto betroffen? Postbank-Kunden klagen über Probleme

Betroffene hätten angeblich  Schwierigkeiten, auf ihre Konten zugreifen zu können, berichtet der RBB. Schuld soll eine IT-Umstellung sein. Die Postbank bestreitet das. Dennoch gibt es Beschwerden.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Ein Schild mit dem Logo der Postbank an der Fassade einer Filiale
Ein Schild mit dem Logo der Postbank an der Fassade einer FilialeMonika Skolimowska/dpa

Berliner und Brandenburger sollen seit Monaten Probleme mit der Postbank haben. Laut einem RBB-Bericht würden sich die Beschwerden der Kunden über Probleme bei ihren Konten häufen. Seit Anfang des Jahres ginge das scheinbar so. Grund für den Ärger soll angeblich die Umstellung auf ein neues IT-System sein. Die Postbank bestreitet dies in dem Medienbericht.

Der Sender hatte die Kunden-Probleme mit der Postbank nun in der Sendung „Super.Markt“ öffentlich gemacht. Demnach gingen bei den Verbraucherzentralen in Berlin und Brandenburg noch immer eine Vielzahl von Beschwerden von gefrusteten Kontoinhabern ein. Auch bei dem RBB haben sich vermehrt Zuschauer über ihren Ärger mit der Postbank Luft gemacht, wie der Sender mitteilt.

So sollen Betroffene über extrem lange Bearbeitungszeiten, schlechte Kommunikation und Nicht-Erreichbarkeit geklagt haben. In einem Fall hätte ein Postbankkunde 36 Tage lang nicht auf sein Konto zugreifen können. In einem anderen Fall sogar fast ein< halbes Jahr, berichtet der RBB.

Betroffene klagen unter anderem über extrem lange Bearbeitungszeiten

Die Postbank hatte zu Jahresbeginn die Daten von zwölf Millionen Kunden ins Computersystem ihrer Muttergesellschaft Deutsche Bank eingefügt. Das Management begründete das damit, Kosten sparen, aber auch einen besseren Service anbieten zu können.

Der Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen kritisiert im RBB-Verbrauchermagazin „Super.Markt“, er habe „so ein Desaster“ noch nie erlebt. So eine IT-Umstellung sei „schon eine Herausforderung, das will ich gar nicht bestreiten“, sagt er. „Aber wenn es dann nicht gut klappt, ist die eigentliche Herausforderung, dass ich hinten raus die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben muss, die sich um die Kunden kümmern, damit die damit klarkommen. Ein Bankkonto, das ich nicht erreichen kann, brauch ich nicht mehr“, sagt Tenhagen.

Auf Anfrage des RBB-Verbrauchermagazins teilte die Kommunikationsabteilung der Postbank mit, es gebe keine grundlegenden IT-Probleme, sondern es handele sich um „individuelle Störungen“ bei einzelnen Kunden. Aber man gab gegenüber dem Sender auch zu, dass es derzeit deutlich mehr Anfragen in Verbindung mit IT-Problemen gebe. „Dadurch kommt es in einigen unserer Serviceprozesse weiterhin zu teils deutlich verlängerten Bearbeitungszeiten“, teilte die Postbank mit.

Laut dem Bericht hätten nun die Verbraucherschützer die Bankenaufsicht Bafin eingeschaltet. Ein Sonderbeauftragter überwache nun die Abläufe bei der Postbank, um so „schnell den Normalzustand wiederherzustellen, so wie er vertraglich vereinbart und gesetzlich vorgeschrieben ist“, wird die Bafin vom RBB zitiert.

Die Postbank hätte gegenüber dem Sender erklärt, mit verschiedenen Maßnahmen daran zu arbeiten, die Bearbeitungsdauer für betroffene Kunden zu verkürzen. Unter anderem habe man die Anzahl der Service-Mitarbeiter deutlich erhöht.

Bei der Verbraucherzentrale haben sich seit Jahresbeginn in Brandenburg 60 und in Berlin 70 Kunden gemeldet, die offenbar Probleme mit der Bank hatten. Das klingt wenig, sei aber nur „die Spitze des Eisberges“, sagte Isabel Glitschka, eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Brandenburg. ■