Er wurde 75 Jahre alt

Ingo wird unsterblich: Berliner Flamingo kommt in Naturkundemuseum

Das ehemals älteste Tier des Berliner Zoos reiht sich in eine ganze besondere „Hall of Fame“ ein: Der tote Vogel soll im Naturkundemuseum ausgestellt werden.

Author - Jana Hollstein
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Flamingo Ingo an einem Vormittag in einem kleinen See im Berliner Zoo neben seinen Artgenossen.
Flamingo Ingo an einem Vormittag in einem kleinen See im Berliner Zoo neben seinen Artgenossen.Gregor Fischer/dpa

Der Rosaflamingo namens Ingo war ein Methusalem der Berliner Zoos. Mit seinen 75 Jahren wurde er mehr als doppelt so alt wie die durchschnittliche Lebenserwartung seiner Art und war das älteste Tier des Zoos. Jetzt ist er an Altersschwäche gestorben, aber trauernde Besucher haben bald wieder eine Chance, ihn zu sehen: als Ausstellungsstück im Naturkundemuseum. Hier reiht er sich neben einigen anderen Berliner Tier-Stars ein.

Flamingo Ingo wurde mindestens 75 Jahre alt

Dieser Flamingo war kein gewöhnliches Tier: Obwohl die durchschnittliche Lebenserwartung eines Flamingos 30 Jahre ist, lebte Ingo bis ins hohe Alter von 75. Ganz gesichert war sein Alter allerdings nie. Ein Ring um sein Bein zeigte die Inschrift „Kairo, 23.6.1948“ – ein Indiz, dass das vermutlich sein Schlüpftag war, wie der Zoo Berlin vermutet. Er könnte aber durchaus älter sein.

Bald kann man Flamingo Ingo im Naturkundemuseum bestaunen

Publikumsliebling Ingo wird aber nach seinem Tod nicht vergessen werden, das versprach der Zoo Berlin. Sein Leichnam soll jetzt an eine Präparationswerkstatt vom Naturkundemuseum Berlin weitergegeben werden und später dort in die Ausstellung übernommen werden.

Der Präparationsprozess ist eine Kunst, in die das Museum auf deren Homepage Einblicke gibt. Von Säugetieren und Vögeln, wie Ingo einer ist, werden zum Beispiel Bälge gefertigt.

Gorilla Bobby ist als Zoo-Logo allen Berlinern bekannt. Im Naturkundemuseum kann man den echten Affen auch noch 90 Jahre nach seinem Tod bestaunen.
Gorilla Bobby ist als Zoo-Logo allen Berlinern bekannt. Im Naturkundemuseum kann man den echten Affen auch noch 90 Jahre nach seinem Tod bestaunen.Monika Skolimowska/dpa/Archivbild

Ingo nimmt seinen Platz ein neben berühmten Berliner Tieren im Naturkundemuseum

Der geliebte Flamingo ist aber nicht das erste Tier des Berliner Zoos, das in die Sammlung des Naturkundemuseums aufgenommen wird. Berühmte Kollegen, neben denen Ingo stehen wird, sind zum Beispiel der Eisbär Knut, Gorilla Bobby und der Große Panda Bao Bao.

Mit Gorilla Bobby hatte damals alles angefangen: Er war der erste Gorilla im Zoo Berlin und schmückt bis heute sein Logo. 1933 wurde sogar ein Lied über ihn geschrieben: „Mein Gorilla hat ’ne Villa im Zoo“. Das Lied wurde noch vor relativ kurzem sogar von Max Raabe gesungen. Als er 1935 starb, wurde der Gorilla vom Naturkundemuseum aufgenommen.

Eisbär Knut und Panda Bao Bao dürften vielen bekannt sein, machten beide damals in den Medien die Runden und wurden zu Lieblingen des ganzen Landes. Ihre jeweiligen Tode 2011 und 2012 rührten Millionen zu Tränen. Im Naturkundemuseum Berlin sind sie jetzt für die Ewigkeit präpariert – und auch der geliebte Flamingo nimmt bald seinen Platz in der tierischen Berliner „Hall of Fame“ ein. ■