Bankräuber Toni K. am Donnerstag vor Gericht. Ein Mann, der als freundlich, sensibel und schüchtern gilt.
Bankräuber Toni K. am Donnerstag vor Gericht. Ein Mann, der als freundlich, sensibel und schüchtern gilt. Pressefoto Wagner

Weil ihn Gegner von Corona-Maßnahmen zur Verzweiflung brachten, überfiel er wieder eine Bank: Toni K. (34) hat nicht nur einmal kriminell 5000 Euro „abgehoben“.

Der 5000-Euro-Räuber erneut vor Gericht. Reuig zeigte sich der rotblonde Mann. Seine Anwältin verlas für ihn: „Ich weiß, wie dumm es war, noch einmal so eine Tat zu begehen.“ Er schäme sich: „Es tut mir so leid.“

Ein Mann, der als freundlich, sensibel und schüchtern gilt. Zuletzt arbeitete er als Sicherheitsmann in einem Supermarkt, doch bald lagen die Nerven blank. Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen sorgten dafür. K.: „Ich wurde beleidigt, bespuckt, auch geschlagen.“

Die Belastung sei immer größer geworden. Er habe wieder verstärkt Drogen genommen. Dadurch kam es zu Spannungen mit seiner Freundin. Mehr Stress, mehr Alkohol und Kokain. K.: „Dem Druck der Arbeit konnte ich nicht mehr standhalten.“

Der Bankräuber: „Überfall, 5000 Euro, sofort, sonst töte ich dich“

Am 14. Juli machte er eine Stunde früher Feierabend. Toni K.: „Ich lungerte eine Weile vor einer Bank herum.“ Eine Filiale an der Frankfurter Allee in Friedrichshain. Bilder einer Kamera belegen: Um 10.21 Uhr tauchte er bei den Automaten auf, verließ den Vorraum, kehrte zurück, verdrückte sich erneut.

Um 14.17 Uhr zog er den Raub durch. Langsam ging er zum Auszahlungsschalter, wirkte zögerlich und schüchtern. Einer Mitarbeiterin schob er einen Zettel hin – mit der handschriftlichen Forderung: „Überfall, 5000 Euro, sofort, sonst töte ich dich“.

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Dabei soll er einen Gegenstand ein kleines Stück aus seiner Bauchtasche gezogen haben – für die Bank-Mitarbeiterin sah es aus wie eine Schusswaffe. Die Anklage: „Zudem trug er am Gürtel einen Schlagstock, dessen Griff für die Frau wie ein Messergriff wirkte.“

Aus Angst zahlte die Bedrohte die Summe aus. Toni K. sackte die Scheine ein, schwang sich auf sein Fahrrad, floh dann nach Hannover.

Bankräuber K.: „Ich wusste aber, dass ich mich stellen muss.“ Es sei keine geplante Tat gewesen – „ich trug mein Security-T-Shirt und wusste, dass da Kameras sind“. Vorschriftsmäßig habe er Mund-Nasen-Schutz getragen, doch keine Maskierung. Seine Anwältin: „Er hatte keine Schusswaffe.“

Koks- und Alkoholkonsum sorgen für Ebbe in der Kasse des Bankräubers

Als Räuber, der genau 5000 Euro verlangte und sich dann entschuldigte, war er bereits im November 2019 aufgetreten. Auch damals geschah es in einer Filiale an der Frankfurter Alle.

Dafür kassiert K. im April 2020 dreieinhalb Jahre Knast wegen schweren Raubes. Er kam aber zunächst auf freien Fuß, fand einen Job, eine Liebe. Die Anwältin: „Nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft bekam er zuerst alles gut hin.“

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Koks- und Alkoholkonsum sorgen schließlich für Ebbe in seiner Kasse. Toni K.: „Ich wollte mir Geld für Drogen beschaffen.“ Wann er den Zettel geschrieben habe, könne er nicht sagen. Er habe schon am Morgen getrunken.

Zehn Tage nach der Tat kehrte er nach Berlin zurück: Handfesseln klickten für den rückfälligen Bankräuber. Vor dem Richter versprach er: „Ich möchte etwas gegen meine Drogenprobleme unternehmen und nie wieder Straftaten begehen.“  Fortsetzung: 8. Februar.