Am Abend des 31. Dezember begann Dominik Stroh seinen außergewöhnlichen Lauf. Um 20 Uhr startete er, ausgerüstet mit einer Sportuhr, die Puls und Strecke misst, ein paar Sportgels in seiner Weste und einer klaren Mission: 50 Kilometer Gerenne um das Berliner Wahrzeichen. Aber warum nur?
Mit nur eineinhalb Tagen Vorlauf entschied er sich für diesen extremen Neujahrslauf. „Zu Neujahr wollte ich etwas allein machen, etwas, das mich herausfordert“, erzählt der 24-jährige Unternehmer dem KURIER. Es war nicht Dominiks erste außergewöhnliche Challenge. Schon am 7. Dezember hatte er 100 Kilometer in 13 Stunden absolviert. Seinen Angaben nach mit einer durchschnittlichen Pace von 7:30 Minuten pro Kilometer.
Neuanfang auf Berliner Asphalt: 50 Kilometer zum Jahreswechsel
Doch dieses Mal, in der Neujahrsnacht, war der Lauf nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine symbolische. „Die Energie um Mitternacht war unglaublich. Um Punkt 0 Uhr hatte ich 41 Kilometer auf der Uhr. Die letzten acht Kilometer haben sich sehr beflügelt angefühlt“, sagt er und lacht. Beflügelt vielleicht auch, weil er unerwartet einen Neujahrskuss vor der Siegessäule bekam.
Und warum ausgerechnet die Siegessäule? „Die Siegessäule ist symbolisch. Der Lauf sollte metaphorisch einen Sieg zum Start ins neue Jahr markieren“, erklärt Dominik. An dieser Stelle möchte Dominik ein großes Danke an die Berliner Polizei richten – denn Beamte wurden natürlich auch auf den Lauf rund um die Siegessäule aufmerksam. Obwohl die Polizisten so viel zu tun hatten, waren sie so nett und unterstützen sein Vorhaben mit Zuspruch.

Erst am 28. Dezember zog Dominik nach Berlin. „Die erste Woche in Berlin war surreal.“ Doch die Hauptstadt hat ihn schon lange fasziniert, besonders die wachsende Lauf-Community. Im Sommer hätten sich hier viele Laufclubs entwickelt, die Menschen zusammenbringen, meint er. „Berlin bietet für Läufer und Sportbegeisterte eine inspirierende Atmosphäre.“
Seit Mai 2024 dokumentiert der Hobby-Extremsportler seine sportlichen Erfolge auf sozialen Medien. „Ich mache das nicht nur für mich, sondern auch, um andere zu inspirieren“, sagt er. Mit seiner offenen Art spricht er über die Höhen und Tiefen des Laufens. „Transparenz ist mir wichtig – auch, wie es einem während eines Laufs geht: Magenkrämpfe, Erschöpfung und die richtige Energiezufuhr. Das alles gehört dazu.“ Auch seinen Extrem-Lauf um die Siegessäule hat der 24-jährige Sportbegeisterte dokumentiert. Dieses Video kann man HIER auf Instagram sehen.
Freizeit-Abenteurer Dominik Strohs Tipps für Neuanfänger!
Mit seiner Vision möchte Dominik Stroh andere inspirieren, ihre eigenen Ziele zu verfolgen und über sich hinauszuwachsen.
Hat er ein paar Tipps für Neuanfänger und für Menschen, die sich zum Jahreswechsel sportliche Ziele setzen? „Die meisten Neujahrsvorsätze scheitern, weil sie zu groß und unspezifisch sind. Man sollte sich kleine, messbare Ziele setzen.“ Das ist ihm besonders wichtig: Er hat es schmerzlich am eigenen Leib erfahren müssen, als er sich 2022 auf seinen ersten Marathon „unstrukturiert und überambitioniert“ vorbereitet hatte, erzählt er.
Dominik betont die Bedeutung von Kontinuität und kleinen Fortschritten: „Es ist wichtig, nicht zu schnell übermotiviert zu sein. Viel besser ist es, kleine Unterschiede über Zeit aufzubauen. Zum Beispiel einmal drei Kilometer laufen, und beim nächsten Mal vielleicht versuchen, mit 10 Prozent zu steigern, also 3,3 Kilometer. Das sorgt für schnelle Erfolgserlebnisse und motiviert dranzubleiben.“ So ist das Eisbaden eine Routine, die Dominik im Alltag verfolgt. „Für mich ist Eisbaden eine tägliche Überwindung.“
Er erzählt weiter: „Es geht darum, Herausforderungen zu meistern – nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag. Kleine Veränderungen in den Routinen können eine große Wirkung haben.“■