Schockierende Zahlen

Illegale Autorennen in Berlin: Diese Männer sind die schlimmsten Raser

Vor zwei Wochen wurde eine 65-Jährige an der Wuhlheide in Köpenick überfahren. Nun zeigen Zahlen, wie viele Raser-Fälle es dieses Jahr bisher gab.

Author - Berliner KURIER
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Der 33 Jahre alte Fahrer eines weißen Audi rammte vor zwei Wochen an der Wuhlheide eine Seniorin (65). Sie flog 30 Meter durch die Luft, starb an ihren schweren Verletzungen.
Der 33 Jahre alte Fahrer eines weißen Audi rammte vor zwei Wochen an der Wuhlheide eine Seniorin (65). Sie flog 30 Meter durch die Luft, starb an ihren schweren Verletzungen.Pressefoto Wagner

Sie rasen ohne Rücksicht auf Verluste über die Straßen Berlins – und jeder kann ihr Opfer werden: Immer wieder veranstalten PS-Protze illegale Autorennen auf Berlins Straßen. Erst neulich kam es in Köpenick zu einem tragischen Fall, wurde eine 65-Jährige von einem Raser erfasst und 30 Meter durch die Luft geschleudert. Die Seniorin hatte keine Chance, starb noch am Unfallort. Jetzt liegen neue Zahlen über die potenziellen Totraser der Hauptstadt vor, die uns alle gefährden: So viele Autorennen gab es in diesem Jahr bereits in Berlin!

Vor allem junge Männer zwischen 21 und 25 werden in Berlin zu Totrasern

Es sind Zahlen, bei denen vielen Berliner schwindlig wird. Denn sie zeigen, dass die Gefahr auf Berlins Straßen überall lauert: Laut dem Berliner Oberstaatsanwalt Andreas Winkelmann gab es im ersten Halbjahr 2025 bereits 448 Fälle von illegalen Autorennen und Rasereien auf den Straßen von Berlin, nach denen Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Zahl liegt zwar etwas unter der vom Vorjahreszeitraum – doch es dürfte klar sein, dass längst nicht alle Raser auf den Straßen der Hauptstadt erwischt werden. Im Jahr 2024 erfassten die Behörden übrigens insgesamt 923 Fälle von Raserei.

Für Winkelmann hätten sich die Zahlen auf hohem Niveau stabilisiert, sagt er. Neue Trends seien bisher nicht erkennbar. Aber: Wer sind die Raser, die Berlins Straßen so unsicher machen? Laut dem Oberstaatsanwalt seien es vor allem Männer zwischen 18 und 30 Jahren, die den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen können. Besonders häufig werden Männer zwischen 21 und 25 Jahren auffällig. Der Oberstaatsanwalt kritisiert, dass Männer in dem Alter zu leicht an hochmotorisierte Autos kommen.

Bei einem Raser-Crash an der Wuhlheide wurde vor zwei Wochen eine 65-Jährige 30 Meter durch die Luft geschleudert. Markierungen auf der Straße zeigen die Spuren des Unfalls.
Bei einem Raser-Crash an der Wuhlheide wurde vor zwei Wochen eine 65-Jährige 30 Meter durch die Luft geschleudert. Markierungen auf der Straße zeigen die Spuren des Unfalls.Paul Zinken/dpa

Unfall an der Wuhlheide: 33-Jähriger rast Seniorin in Köpenick tot

Berlin ist ein bundesweiter Hotspot für illegale Autorennen. Erst vor zwei Wochen kam es in Köpenick zu einem dramatischen Crash. Ein Autofahrer (33) war hier mit seinem Audi Q5 unterwegs. Eine Fußgängerin (65) überquerte zwischen der Straße zum FEZ und der Nixenstraße die Fahrbahn, wurde von seinem Wagen erfasst. Sie flog daraufhin 30 Meter durch die Luft. Zeugen alarmierten die Polizei und die Feuerwehr. Der Notarzt kam, versuchte noch, die Seniorin zu reanimieren, doch sie starb an ihren schweren Verletzungen. „Das Auto sowie der Führerschein des 33-Jährigen wurden beschlagnahmt“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Nicht jeder Raser-Vorfall in Berlin ist gleich ein illegales Autorennen

Allerdings ist nicht jeder Raserei-Fall gleich ein illegales Autorennen. Nur in 40 Prozent der Fälle sei das der Hintergrund. Die hohen Zahlen kommen auch daher, dass die Polizei vor allem Fluchtfahrten konsequent anzeigt, erklärt er. Häufig handele es sich bei den betroffenen Autos um sogenannte „Koks-Taxis“, also Lieferdienste für Drogen, die vor den Ordnungshütern flüchten, weil sie Drogen im Wagen haben.