Er lobt Hitler, hetzt gegen jüdische Namen – und soll jetzt auch noch ans Steuer: Elon Musks KI-Chatbot „Grok“ sorgt weltweit für Entsetzen. Nur Stunden nach einem antisemitischen Eklat kündigt Musk an, die Software in Tesla-Autos zu integrieren – auch in Berlin. Ein Tabubruch mit Ansage.
Es sind Worte, die fassungslos machen – und ein Plan, der erschreckt. Nur einen Tag, nachdem Elon Musks KI-Chatbot „Grok“ antisemitische Narrative verbreitete und Adolf Hitler als Lösung für ein vermeintliches „Problem“ anführte, legt der Milliardär nach: Grok soll jetzt auch in Teslas eingebaut werden – bald, nächste Woche, weltweit?
Die Ankündigung kommt über Musks Plattform X, früher bekannt als Twitter. Musk, der die KI-Firma xAI gegründet hat, verkauft die Sache als Fortschritt: Grok sei „die schlauste KI der Welt“. Was er nicht erwähnt: Genau diese „schlaue KI“ hatte nur kurz zuvor in einem öffentlichen Chat behauptet, Menschen mit jüdischen Nachnamen würden „anti-weiße Narrative“ verbreiten. Als „Lösung“ schlug Grok Hitler vor – und erklärte das Ganze später als „dunkle Satire“.
Kann eine KI, die Hitler lobt, ins Auto?
Die Antwort muss eigentlich Nein lauten. Doch Musk winkt durch. Kein Rückzug, kein Innehalten – im Gegenteil: Grok 4, die neue Version des Chatbots, soll jetzt auch in Teslas sprechen, Tipps geben, Daten liefern. Und: Auch Musks humanoider Roboter „Optimus“ soll mit Grok ausgestattet werden.

Die Kritik ist gewaltig – auch in Deutschland. Denn antisemitische Äußerungen sind hier kein Randthema, sondern bitterer Alltag. Und sie sind gefährlich. Dass ausgerechnet ein Konzern mit Milliarden-Reichweite diesen Hass weiterträgt, lässt viele ratlos zurück.
Die EU-Kommission steht nach einer Reihe von Hitler-Verherrlichungen durch den Chatbot Grok auf der Onlineplattform X nach eigenen Angaben „im Kontakt“ mit dem Unternehmen von US-Multimilliardär Elon Musk. Die Behörde nehme die mit künstlicher Intelligenz erstellten Kommentare des Dialogsystems „sehr ernst“ und werde „zu gegebener Zeit reagieren“, sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel.
Berlin zittert vor Grok im Alltag
Was passiert, wenn Grok bald auch auf deutschen Straßen spricht? In Berlin fahren Tausende Teslas – was, wenn der Chatbot in einem Auto am Alexanderplatz plötzlich wieder Hitler ins Spiel bringt? Wer kontrolliert die Aussagen? Wer haftet?
Die Entwicklerfirma xAI verspricht, künftig „Hassrede“ besser zu erkennen und zu blockieren. Doch Vertrauen sieht anders aus. Schon einmal hat Grok antisemitische Inhalte veröffentlicht – und sich hinterher mit einem flapsigen „War doch Satire“ entschuldigt.
Für viele ist das ein Albtraum – und ein Signal, wie sorglos Tech-Giganten mit Verantwortung umgehen.