Freie Wohnungen sind in Berlin die absolute Mangelware. Von „historisch niedrigen Leerstandsquoten“ spricht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Quoten sind seit 2022 im Sinkflug und liegen im Schnitt bei 2,5 Prozent. In Großstädten wie Berlin seien sie noch niedriger: Hier liegt die Leerstandsquote bei einem Prozent! Schon bei einer Quote unter drei Prozent gilt ein Wohnungsmarkt als angespannt.
Die hohe Nachfrage an Wohnraum trifft auf ein begrenztes Angebot. Wohnungen in Berlin sind Goldstaub und heiß begehrt, während der Neubau stockt. Das wiederum treibt die Mieten immer höher. Bei den Kaufpreisen allerdings zeichnet sich eine Wende ab.
Im Durchschnitt kletterten die Mieten sowohl im Bestand als auch bei Neubauten um rund vier Prozent, wie eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Seit 2010 seien die Nettokaltmieten damit insgesamt um 64 Prozent gestiegen.
Die Kaufpreise fielen dagegen laut DIW im Jahresschnitt 2024 weiter. Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen seien im Mittel fünf Prozent billiger als 2023. Allerdings zeichne sich hier eine Wende ab, schrieb das Institut, das Daten zu Kauf- und Mietabschlüssen des Immobilienverbands IVD in mehr als 150 deutschen Städten ausgewertet hat. Analysiert wurden Kleinstädte mit einigen Tausenden Einwohnern bis hin zu Metropolen.
Leerstand stark gesunken, Kaufpreise steigen wieder
Seit der Jahresmitte stiegen die Kaufpreise wieder, wie die DIW-Ökonomen Konstantin Kholodilin und Malte Rieth schreiben. Grund dafür seien wohl die zuletzt gesunkenen Kreditzinsen und die hohe Nachfrage nach Wohnraum einer wachsenden Bevölkerung, während das Angebot knapp bleibe.
Im Zuge gestiegener Zinsen war der lange Immobilienboom in Deutschland 2022 zum Erliegen gekommen. Die Kaufpreise fielen im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts um rund acht Prozent.

Kaufpreise gerade in Großstädten gefallen
Gemessen an ihrem Höchststand 2022 sanken die Preise für Einfamilienhäuser besonders stark (um gut acht Prozent), gefolgt von Baugrundstücken und Eigentumswohnungen, schrieb das DIW. In den Großstädten waren die Rückgänge für Immobilien und Bauland am kräftigsten: Hier sanken die Preise im Schnitt um 13 Prozent, bei Einfamilienhäusern in mittlerer Lage sogar um 16 Prozent. Trotz der Rückgänge seien Bauland, Einfamilien- und Reihenhäuser im Bundesschnitt immer noch etwa doppelt so teuer vor Beginn des Booms 2010, so das DIW. Bei Eigentumswohnungen seien es 117 Prozent.


