Das letzte Jahr war für Frank Zander nicht einfach. Ende 2023 wurde bei ihm ein Aufstau von Gehirnflüssigkeit diagnostiziert. Kopf-OP und Reha folgten. Doch der erste Weg im Januar nach der Genesung führte ihn zu seiner geliebten Hertha ins Stadion.
Jetzt schwächelt seine Hertha enorm, und der Entertainer ist wieder voll für sie da. Frank Zander hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt seines Herzensvereins. „Der Verein hat doch eigentlich ’ne gute Mannschaft, die besten Fans, die beste Hymne und ’n geiles Stadion. Aber Hertha schafft das – ich glaube fest daran“, sagte der 83-jährige Zander mit Blick auf die gegenwärtige Situation des Zweitligisten.
Hertha hatte mit einem 0:4 bei der SV Elversberg zuletzt einen desaströsen Auftritt hingelegt. Mario Basler, Anfang der 90er-Jahre bei der Hertha zu Zweitliga-Zeiten groß geworden, hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg: „Ich als Trainer hätte die Spieler zurück nach Berlin laufen lassen. Das war Arbeitsverweigerung. Stefan Leitl muss rigoros durchgreifen.“
In der Tabelle ist der Relegationsplatz 16 für die mit Aufstiegshoffnungen in die Saison gestarteten Berliner als 14. nur noch vier Punkte entfernt. Trainer Stefan Leitl will das Wort Abstiegskampf möglichst vermeiden, wie er kürzlich sagte.
Frank Zander und Hertha: Auch da, wenn sie in der Dritten Liga spielen
Zander betonte: „Ich kann mich noch gut erinnern, als ich Mitte der 80er-Jahre im Olympiastadion bei einem Hertha-Spiel in der Dritten Liga mit gerade mal 800 Zuschauern zu Gast war. Also das war echt traurig, und deswegen müssen sich alle Verantwortlichen und Spieler zusammenraufen, damit so was nicht noch mal passiert – egal wie.“
Zander: Wenn es hilft, singe ich gerne live die Hertha-Hymne
Am Samstag (13 Uhr) treffen die Berliner in der Hauptstadt auf Schalke 04. Da drücke er „alle Daumen“, sagte Zander. Beim Heimspiel am 29. März gegen den Karlsruher SC sei er auch wieder im Stadion, kündigte das Berliner Urgestein an. „Und wenn es vielleicht ein wenig hilft und motiviert, dann singe ich auch gerne noch mal live vor der Ostkurve die Hertha-Hymne.“
Zanders Lied „Nur nach Hause“ gehört zur Tradition des Fußballvereins. Die Hymne der Hertha ist schon mehr als 30 Jahre alt. Vor jedem Heimspiel von Hertha BSC, wenn die Mannschaften auf den Rasen laufen, recken die Fans im Olympiastadion die Schals in die Luft und Frank Zanders Hymne ertönt. Der Song entstand im März 1993, als die „Hertha-Bubis“ im DFB-Pokal für Furore sorgten.

In der Halbzeitpause des Halbfinales von Herthas zweiter Mannschaft gegen den Chemnitzer FC spielte Zander am 31. März das Lied zum ersten Mal. Ein privater Radiosender und Sponsor des Amateurteams hatte den gebürtigen West-Berliner gebeten, ein paar Songs vor der Ostkurve anzustimmen.
Hertha-Hymne „Nur nach Hause“ ist schon mehr als 30 Jahre alt
„Nur nach Hause“ ist ein Coversong von Rod Stewarts Hit „Sailing“. Den Text, der noch heute von vielen Fans geliebt und lautstark mitgesungen wird, habe er erst in der Nacht vor dem Halbfinale gegen Chemnitz geschrieben, erzählte Frank Zander einmal in einem Interview.
Während der ersten Aufführung des Lieds am Spieltag habe ihm dann sein Sohn auf die Schulter getippt und in die Kurve gezeigt. „Da waren die ersten, die ihre Schals geschwungen haben“, erzählt Zander. Der Song sei damit in der Ostkurve angekommen und „seitdem nicht mehr wegzudenken“.
Nur nach Hause, nur nach Hause / Nur nach Hause geh’n wir nicht / Nur nach Hause, nur nach Hause / Nur nach Hause geh’n wir nicht! / Alle warten voller / Spannung auf das absolute Spiel / Denn die Jungens von der Hertha haben alle nur ein Ziel / Heute wollen sie gewinnen für das blau-weiße Trikot / Sowieso ohoh ohoh / und sowieso ohoh ohoh / Nur nach Hause ... ■