Es ist ein Phänomen unserer Zeit, mit dem wohl jeder schon einmal zu tun hatte: SMS-Nachrichten á la „Hallo Mama, ich habe eine neue Nummer“. Immer wieder werden solche Nachrichten von schamlosen Betrügern verschickt – mit dem Ziel, Daten und am Ende auch Geld zu klauen. Und immer wieder fallen Leute darauf herein. Der Polizei ist jetzt ein großer Schlag gegen die Handy-Kriminellen gelungen: Sie hoben in Berlin eine Handy-Farm mit einer Abzock-Maschine aus!
Mit dieser Maschine versendeten Betrüger Tausende SMS
Wo kommen eigentlich betrügerische SMS- und Chatnachrichten her? Auf dem Foto, das die Polizei am Freitag veröffentlichte, finden Sie eine Antwort: Die Behörden haben Handy-Farmen im Berliner Bezirk Tempelhof und in Brandenburg ausgehoben, von denen aus Abzocker ihre Betrugs-Maschen umsetzten. Die Beamten fanden dort „jede Menge SIM-Karten, Handys, Tablets und Computer“, teilte die Polizei mit.
Hier arbeiteten Cyberbetrüger, die sich auf sogenanntes Phishing spezialisiert haben – dabei wird versucht, mit falschen SMS- oder Chat-Nachrichten Daten abzugreifen. Nutzer bekommen beispielsweise eine Information darüber, dass ein vermeintliches Paket abgeholt werden soll, für das aber noch Gebühren zu entrichten sind. Wer darauf hereinfällt, gibt seine Kontodaten ein – und übermittelt sie an die Abzocker.

Bei Durchsuchungen von Wohnungen in Berlin-Tempelhof und in Brandenburg fand die Polizei nun diese riesigen Handy- und Technik-Bestände. Die Ermittler entdeckten auch eine sogenannte Simfarm. Das ist eine Art Maschine mit sehr vielen SIM-Karten, mit der Tausende Nachrichten gleichzeitig verschickt werden können. Beteiligt an der Razzia war die Kriminalpolizei aus Paderborn in Nordrhein-Westfalen, die die Durchsuchungen bei Gericht beantragt hatte.
Bundesnetzagentur warnt vor Betrug via SMS
Auch die Bundesnetzagentur warnt immer wieder vor den fiesen Betrugsmaschen. „Sie erhalten eine Kurznachricht, in der entweder im Text oder in der Anruferliste eine hochpreisige Rufnummer (z.B. Premium-Dienste-Rufnummer oder Kurzwahlnummer) erscheint“, heißt es bei den Experten. „Sie sollen auf die Nachricht antworten oder die angegebene Rufnummer zurückrufen. Sehr häufig wird auch durch den Inhalt der Textnachricht, die meist werblichen Inhalt hat, dazu aufgerufen, eine Internetseite zu besuchen.“ Dort sollten die Nutzer dann oft persönliche Daten eingeben.




