Schwarz-weiße Tiere sind bei den Zoo-Fans besonders beliebt und schaut man dann noch so niedlich drein wie Rakiju – ja dann hat man gute Chancen zum neuen Publikumsliebling der Berliner zu werden. Der junge Schabrackentapir ist nach mehr als zwanzig Jahren der erste seiner Art, der nun im Zoo Berlin seine Heimat hat. Und er kann bereits besucht werden.
Ein „charismatischer Waldbewohner“ bereichere nun die Nashorn-Pagode, teilte der Zoo erfreut mit. Der knapp zwei Jahre alte und 297 Kilogramm schwere Tapirbulle namens Rakiju (sprich: Raki-tschu) wurde im Zoo Boissière du Doré in Frankreich geboren. Er sei gut in Berlin angekommen, berichtet Biologe Dr. Florian Sicks. „Wir legen großen Wert darauf, dass er sich behutsam in seiner neuen Umgebung einleben kann – vom Klima über das Futter bis zur Gestaltung des Geheges wurde alles auf seine Bedürfnisse abgestimmt.“

Dem schwarz-weißen Schabrackentapir steht die tierische Wellness-Oase in der neuen Nashorn-Pagode zur Verfügung, mit Außen- und Innengehege, verschiedenen Bodenbelägen, schattigen Rückzugsorten und einem großen Wasserbecken. Was wichtig ist, denn Baden gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Tiere. Schwimmen können sie übrigens auch.
Nach einem Weibchen für den Tapirbullen wird gesucht
Die Anlage hat Einzelgänger Rakiju noch allein für sich, seine Nachbarn sind die beiden Flachlandtapire Hydra und Pablo. Allzu lange allein bleiben soll der Tapirbulle aber nicht. „Sobald mithilfe des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) ein passendes Weibchen für ihn gefunden wurde, werden zwei Schabrackentapire in der Nashorn-Pagode leben“, heißt es vom Zoo. Die hoffentlich bald gefundene Partnerin wird Rakiju vermutlich etwas überragen, weibliche Tapire sind in der Regel größer als Männchen.
Sollte es dann Nachwuchs geben, werden die Kleinen ein Fell haben, das an das junger Wildschweine erinnert. Ein braunes Tarnmuster mit weißen Punkten und Streifen. Erst mit zunehmendem Alter entwickelt sich die charakteristische schwarz-weiße Zeichnung der erwachsenen Tiere.
Der Schabrackentapir ist die größte der vier heute lebenden Tapirarten – und die einzige, die in Asien vorkommt. Auffällig ist seine schwarz-weiße Fellfärbung. Der helle Rücken erinnert an eine Schabracke, also eine traditionelle Satteldecke aus dem Türkischen bzw. Ungarischen. Die Tiere werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft. Rakiju ist für den Zoo deshalb auch ein neuer Hoffnungsträger für den Artenschutz. „Der Schutz bedrohter Tierarten beginnt mit dem Wissen über sie – Zoos können hier eine wichtige Brückenfunktion übernehmen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Tiere wie Rakiju ermöglichen es uns, die Aufmerksamkeit auf ihren Lebensraum und die damit verbundenen Herausforderungen zu lenken.“