Ab Mittwoch gilt es

Grundsteuer, Verbotszonen, BSR teurer: Das ändert sich 2025 in Berlin

Auch die Ticket-Preise der BVG und S-Bahn steigen. Außerdem gibt es Neuerungen auf dem Bürgeramt. Der KURIER erklärt, was sich im kommenden Jahr für die Berliner ändert.

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Das Jahr 2025 kommt, vieles ändert sich in Berlin.
Das Jahr 2025 kommt, vieles ändert sich in Berlin.Zoonar/imago

Das Jahr 2024 können wir nun getrost abhaken, das den Berlinern unter anderem mit drastischen Sparmaßnahmen, dem Bau- und Verkehrschaos in Köpenick und vielen Kita-Warnstreiks in Erinnerung bleiben wird. Doch was bringt uns das Jahr 2025? Was ändert sich in unserer Stadt? Es wird vor allem teurer – nicht nur wegen der Grundsteuer.

Und doch wollen wir mit diesem Übel anfangen, das so manche Berliner Eigenheimbesitzer in den vergangenen Wochen richtig wütend machte, als die Bescheide mit der Post kamen. Denn ab Januar greift bei ihnen die Grundsteuerreform –  bei manchen sogar richtig tief ins Portemonnaie.

Besitzer von Wochenendgrundstücken, Eigenheimen oder Eigentumswohnungen müssen auf einmal das Doppelte, Dreifache, manchmal sogar das 10- oder 20-Fache wie bisher zahlen. Dabei hatte die Finanzverwaltung angekündigt, dass der sogenannte Hebesatz ab 2025 in Berlin deutlich gesenkt wird – von 810 auf 470 Prozent.

Der Plan: Berliner sollten künftig in der Regel nicht deutlich mehr Grundsteuer zahlen als bisher. Doch die Realität sieht anders aus. Vor allem im Osten Berlins, wo bisher sehr wenig Grundsteuer anfiel, erhöhte sich im vielen Fällen drastisch der Steuerbetrag.

2025: In Berlin werden Müllabfuhr und Öffis teurer

So manche Berliner würden den Steuerbescheid am liebsten auf dem Müll werfen – aber auch dieser wird 2025 teurer. Denn die BSR erhöht turnusgemäß die Gebühren für Straßenreinigung und für die Müllabfuhr. Das alles falle aber moderat aus, so die BSR. Insgesamt steigen die Gebühren ab dem 1. Januar um 4,9 Prozent. Pro Haushalt seien das durchschnittlich deutlich unter zwei Euro im Monat.

Für alle Berliner, die mit Bussen und Bahnen der Öffis in der Stadt unterwegs sind, fängt das neue Jahr nicht gerade gut an. Denn die Tickets im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), zu dem BVG und S-Bahn gehören, werden ab 1. Januar 2025 durchschnittlich um 7,5 Prozent teurer.

Zunächst läuft das 29-Euro-Ticket aus. Der Senat will die veranschlagten Kosten von bis zu 300 Millionen Euro einsparen, mit denen das sogenannte Berlin-Abo subventioniert wurde. Das 29-Euro-Ticket galt als Jahresabo für den Tarifbereich AB.

2025 werden unter anderem die Einzelfahrscheine in Berlin teurer.
2025 werden unter anderem die Einzelfahrscheine in Berlin teurer.Sabine Gudath/imago

Wer aktuell eines besitzt, muss auch nur diesen Preis bis zum Ende der Mindestlaufzeit seines Vertrags bezahlen. Laut BVG wird die Preisdifferenz zu einem Deutschlandticket (ab 2025 kostet es monatlich 58 Euro) vom Land Berlin über die Verkehrsunternehmen monatlich gutgeschrieben.

Um 30 Cent5 wird die Einzelfahrt im Berliner Stadtgebiet (Bereich AB) bei BVG und S-Bahn teurer. Sie kostet dann 3,80 Euro. Zum Vergleich: In Potsdam steigt der Preis für den Einzelfahrausweis AB um 20 Cent auf 2,80 Euro.

Die Vier-Fahrten-Karten für den Berliner Tarifbereich AB wird 80 Cent teurer und kostet nun 11,60 Euro. Der Preis für die Tarifzone ABC, die auch das Berliner Umland einschließt, erhöht sich um 30 Cent auf 4,70 Euro. Auch die meisten Zeit- und Abo-Karten werden teurer.

Kein Aprilscherz: Ab 1. April 2025 wird das Sozialticket teurer. Es kostet dann 19 statt 9 Euro. Der Preissprung ist Teil der Haushaltssanierung des Senats. Bis Ende 2022 hatte der Preis bei 27,50 Euro gelegen und wurde dann auf 9 Euro gesenkt.

Gute Nachricht: In Berlin wird 2025 das Wohngeld erhöht

Aber im neuen Jahr wird in Berlin nicht nur abkassiert. Man bekommt auch in einigen Fällen mehr Euros dazu. Etwa beim Wohngeld, das erhöht wird. Zum 1. Januar werden die Wohngeldformel und die Höchstbeträge für Miete und Belastung angepasst. Für Wohngeldbezieher bedeutet das eine Erhöhung um durchschnittlich rund 15 Prozent beziehungsweise 30 Euro im Monat. Sie müssen nicht aufs Amt oder anderweitig tätig werden: Die Bescheide werden automatisch angepasst und verschickt.

Wer als Berliner dann doch aufs Bürgeramt muss, um sich einen neuen Pass oder Ausweis zu holen, für diese gibt es 2025 auch Neuerungen. Denn die Passbilder können ab Mai nur noch vor Ort in der Behörde gemacht werden.

Mitgebrachte Fotos auf Papier können dann nicht mehr genutzt werden. Ausgenommen sind biometrische Aufnahmen von Fotografen, die einen Zugang haben, um die Bilder elektronisch an die Bürgerämter zu übermitteln.

2025: Hier wird es Waffen- und Messerverbotszonen geben

Für die Passbilder werden in den Bürgerämtern Kameras aufgestellt. Die Änderung betrifft alle Pass- und Ausweisvorgänge.

Und 2025 wird in Berlin das Jahr der Verbotszonen. Am Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und am Leopoldplatz – alles Kriminalität-Hotspots – sollen dauerhaft Waffen- und Messerverbotszonen eingerichtet werden. Ab dem 15. Februar ist es verboten, Waffen und Messer aller Art innerhalb des Bereichs mit sich zu führen.

Das gilt auch für klassische Schusswaffen, Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen - und zwar auch dann, wenn die Besitzer einen sogenannten „Kleinen Waffenschein“ haben. Bei Messern gilt das Verbot ebenfalls umfassend und unabhängig von der Klingenlänge. ■