Deutschland-Ranking

Wie teuer kommt ein Auto? So sehr profitieren Berliner vom billigen Anwohner-Parken

Eine aktuelle Erhebung zeigt, wie viel der Autobesitz in Deutschland kostet. Dank niedriger Parkgebühr ist Berlin nicht die teuerste Stadt.

Author - Berliner KURIER
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Autos kosten eine Menge Geld. Erst in der Anschaffung, dann im Unterhalt.
Autos kosten eine Menge Geld. Erst in der Anschaffung, dann im Unterhalt.Depositphotos / Imago

Ein Auto ist nicht nur in der Anschaffung kostspielig, auch beim Unterhalt kommt einiges zusammen. In Berlin wäre es bundesweit am teuersten, ein Auto zu haben, wie ein aktuelles Ranking zeigt. Wäre da nicht die erstaunlich niedrige Anwohnerparkgebühr von nur 10,20 Euro pro Jahr – die noch nicht mal die Verwaltungskosten deckt. Eine Erhöhung soll kommen, doch die schwarz-rote Koalition kann sich nicht einigen. Selbst der ADAC fordert mehr Tempo beim Konzept fürs Anwohner-Parken.

Wie teuer einen das Auto kommt, hängt davon ab, wo man lebt. Die Auto-Abo-Plattform FINN hat die regionalen Kostenfaktoren zum Auto wie Parken, Werkstatt, Versicherung und Tanken verglichen. Für 49 Städte aus allen Bundesländern. Die höchsten Kosten deutschlandweit fürs Auto hat man demnach in Bonn, jährlich 1505 Euro kommen da zusammen. Auf Platz 2 des Rankings der teuersten Städte für Autobesitzer steht Berlin mit im Schnitt 1498 Euro. Gefolgt von Hamburg auf Platz 3 mit 1490 Euro.

Anwohnerparken in Bonn: 360 Euro. In Berlin: 10,20 Euro

Die hohen Kosten in Bonn liegen vor allem an den mit Abstand höchsten Anwohnerparkgebühren: 360 Euro sind das pro Jahr. Da kann man sich als Berliner Autobesitzer glücklich schätzen, schließlich sind es hier nur 20,40 Euro – und das für zwei Jahre. Seit vielen Jahren wird im Senat, auch schon bei der rot-rot-grünen Vorgängerregierung über eine Erhöhung diskutiert. Dass es nicht voran geht, kritisiert auch der ADAC. Man sei überrascht, dass es so lange dauere, sagte Martin Koller, Verkehrsvorstand des ADAC in Berlin und Brandenburg, gerade erst dem Tagesspiegel. Einfach nur die Gebühren zu erhöhen, lehnt der Autoclub jedoch ab. „Es muss ein neues Konzept geben“, so Koller. Das gesamte System des Anwohnerparkens müsse reformiert werden.

Wie sieht es in anderen Städten mit dem Anwohnerparkkosten aus? Nicht so billig wie in Berlin! Bremerhaven liegt laut FINN-Ranking noch am nächsten mit 20 Euro pro Jahr. Auch andere Großstädte wie Düsseldorf (25 Euro) , München (30 Euro), Stuttgart (30,70 Euro) und Leipzig (30,70 Euro) bieten günstiges Parken für Anwohner. Dagegen haben Autobesitzer in  Münster (260 Euro), Oldenburg und Freiburg (jeweils 200 Euro) sowie Ludwigshafen (180 Euro) recht hohe Parkgebühren. Auch in Potsdam (145 Euro),  in Frankfurt/Main, Jena und Schwerin (je 120 Euro) ist das Parken für Anwohner relativ teuer.

Alle zwei Jahre 20,40 Euro: Mit dem Bewohner-Parkausweis kann man in Berlin sein Auto recht günstig vor der Tür abstellen.
Alle zwei Jahre 20,40 Euro: Mit dem Bewohner-Parkausweis kann man in Berlin sein Auto recht günstig vor der Tür abstellen.dpa

Die Versicherung macht Autobesitz in Berlin teuer

Was Berlin so teuer macht beim Unterhalt des Autos sind übrigens die sehr hohen Versicherungskosten von 708 Euro pro Jahr. Hier ist Rostock mit 397 Euro am günstigsten. In Hamburg treiben die höchsten Werkstattkosten aller untersuchten Städte die Gesamtkosten in die Höhe. Hier zeigte sich zudem ein deutliches Ost-West-Gefälle: Eine Werkstattstunde schlägt in ostdeutschen Städten im Schnitt mit 157 Euro zu Buche, in westdeutschen Städten zahlt man 173 Euro. Hamburg und München führen mit über 210 Euro pro Stunde das Ranking an, während ostdeutsche Städte wie Cottbus (139 Euro) und Leipzig (149 Euro) deutlich günstiger sind.