Anders als bei James Bond

Gerührt, nicht geschüttelt! So lieben die Berliner Panda-Babys ihren Milch-Cocktail

Sechs Monate sind die Panda-Babys Leni und Lotti aus dem Berliner Zoo nun alt. Und dass sie so groß und stark werden – dafür sorgt ein abendlicher Milch-Cocktail.

Author - Norbert Koch-Klaucke
Teilen
Panda-Mädel Leni aus dem Berliner Zoo genießt ihren Milch-Cocktail aus der Pulle, den sie jeden Abend vom Pfleger bekommt. Schwester Lotti muss an der Seite noch etwas warten.
Panda-Mädel Leni aus dem Berliner Zoo genießt ihren Milch-Cocktail aus der Pulle, den sie jeden Abend vom Pfleger bekommt. Schwester Lotti muss an der Seite noch etwas warten.Zo0 Berlin

Volle Pulle! Unsere Zwillinge Leni und Lotti genießen jetzt das Leben so richtig in vollen Zügen. Denn die Panda-Babys aus dem Zoo Berlin sind zu echten Flaschenkindern geworden. Da wird neuerdings aus der Pulle gesoffen, was das Zeug hält. Kein Wunder bei diesem leckeren Milch-Cocktail, der nicht so gemixt wird, wie es etwa ein James Bond gerne hätte!

Na, was können Pandas besonders gut? Schlafen und fressen! Aber wenn man erst ein halbes Jahr alt ist wie Leni und Lotti, dann klappt das noch gar nicht mit dem Zermalmen von Bambusstangen, der Lieblingsspeise der Bären. Also müssen die Panda-Babys einige Zeit mit guter Milch die nötige Energie tanken, um ihren Bärenhunger zu stillen.

Und der ist nach wie vor groß. Den nötigen Bedarf ihrer Töchter kann Mama Meng Meng (11) nach wie vor nicht decken. Denn in der freien Wildbahn ziehen Panda-Weibchen nur ein Jungtier groß. Und für dieses eine Baby reichen auch die Milchreserven der Mutter aus.

Nun, im Zoo ist das anders. Und wenn Zwillinge wie Leni und Lotti zur Welt kommen, ist das erst recht so. Schon nach ihrer Geburt mussten Fläschchen mit einer Extraportion Milch zubereitet werden, mit denen das Junge gefüttert wurde, das nicht an der Panda-Mutterbrust hing.

Jetzt sind die Mädels größer geworden – und ihr Hunger auch. „Wir sind sehr glücklich über die tolle Entwicklung der Zwillinge“, sagt Panda-Kurator Dr. Florian Sicks. „Meng Meng versorgt ihren Nachwuchs hervorragend. Da sie im Zoo – anders als zumeist im natürlichen Lebensraum – beide Jungtiere aufziehen kann, braucht sie nun ein wenig Hilfe. Mit zusätzlichen Milchmahlzeiten stellen wir sicher, dass die Panda-Jungtiere bestens versorgt sind.“

Der Milch-Cocktail für die Panda-Babys im Zoo: Leni und Lotti lieben die Pulle am Abend

Auch wenn Leni und Lotti noch zum Großteil die nahrungsreiche Milch von Muttern bekommen – die Mädels hängen auch gerne an der Flasche. Immer abends wird die Extraportion Milch serviert – 20 Milliliter für jedes Jungtier.

Die Panda-Zwillinge Leni und Lotti mit ihrer Mama Meng Meng
Die Panda-Zwillinge Leni und Lotti mit ihrer Mama Meng MengHannes P Albert/dpa

Aus verschiedenen Milchpulvern wird das edle Getränk für die Mädels zusammengemischt. Und was ist genau drin in dem Abend-Cocktail für Leni und Lotti? „Milchpulver für Babys und eine Sorte Milchpulver für Hundewelpen“, verrät Zoo-Sprecherin Hanja Runge dem KURIER.

Und das alles wird so zusammengemixt, wie es James Bond nun gar nicht gefallen würde. Der Milch-Cocktail wird nämlich gerührt und nicht geschüttelt. Der berühmte britische Agent 007 liebt dagegen seinen Wodka-Martini geschüttelt und nicht gerührt.

Wie auch immer: So eine volle Milch-Pulle am Abend ist ja auch nicht zu verachten. Da wird man groß und stark. Das können Zoo-Besucher gut sehen, wenn sich Leni und Lotti täglich im Innengehege der Panda-Villa zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr zeigen.

Und das abendliche Milch-Cocktails-Schlürfen sorgt auch für eine Extraportion gute Laune. Denn während Leni die Kuscheleinheiten mit ihrem Pfleger nach dem Fläschchen sichtlich genießt, sorgt die Milchflasche bei Lotti für einen extragroßen Energieschub – sie tollt besonders übermütig in dem Panda-Kinderzimmer herum. ■