Das wird den Tierpark freuen

Amtlich! Berlin-Lichtenberg ist jetzt seuchenfrei

Eine Seuchen-Überwachungszone fällt: Diese behördliche Maßnahme hat vor allem positive Auswirkungen für den Tierpark und seine Besucher.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Blick auf den Heinrich-Dathe-Platz gegenüber dem Tierpark in Berlin-Lichtenberg
Blick auf den Heinrich-Dathe-Platz gegenüber dem Tierpark in Berlin-LichtenbergEmmanuele Contini/Berliner KURIER

So manche Viren flirren immer wieder durch die Berliner Luft. Und so mancher von uns ist auch davon betroffen – etwa durch die Grippe- und Erkältungswelle, die gerade durch die Hauptstadt wütet. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Der Bezirk Lichtenberg meldete jetzt amtlich, dass dieser seuchenfrei ist. Und das hat vor allem positive Folgen für die Besucher des Tierparks Berlin.

Damit ist es klar, worum es hier geht: Um die Maul- und Klauenseuche (MKS), die vor über sechs Wochen am Stadtrand zu Berlin ausgebrochen war. Der Erreger wurde in der zweiten Januarwoche in einer Wasserbüffelherde bei Hönow festgestellt. Drei Büffel waren bereits verendet. In der Region mussten aufgrund MKS Hunderte Nutztiere in Ställen getötet werden.

Mit einer Maul- und Klauenseuche ist nicht zu spaßen. Sie ist eine hochinfektiöse Tierseuche, die sich schnell verbreiten kann. Um eine Mega-Verbreitung zu verhindern, wurde im Umkreis von zehn Kilometern um den MKS-Ausbruchsort eine Überwachungszone errichtet, in der auch der Bezirk Berlin-Lichtenberg mit dem Tierpark lag. In dieser Zone wurden besondere Schutzmaßnahmen getroffen.

Das hatte für den Tierpark Folgen. Er musste tagelang schließen, der Zoo Berlin tat es auch Schutzgründen ebenso. Denn der MKS-Virus ist nicht nur für Kühe und Schweine hochgradig gefährlich – sondern auch für Wildtiere wie Rehe, Giraffen, Kamele und Elefanten.

Tierpark – und Zoo-Direktor Dr. Andreas Knieriem sagte damals: „Als erfahrender Veterinärmediziner bin ich mir der immensen Brisanz der Lage bewusst. Ein Ausbruch der MKS in unseren Einrichtungen hätte katastrophale Konsequenzen für unsere Tiere.“

Keine Schutzmaßnahmen mehr wegen der Maul- und Klauenseuche: Im Tierpark können die Besucher nun auch wieder ganz dicht an die Giraffen heran.
Keine Schutzmaßnahmen mehr wegen der Maul- und Klauenseuche: Im Tierpark können die Besucher nun auch wieder ganz dicht an die Giraffen heran.Olaf Wagner/imago

Auf jeden Fall hatte es finanzielle Konsequenzen, weil keine Besucher kamen. Zwei Wochen blieben Zoo und Tierpark geschlossen – das brachte beiden Einrichtungen einen Verlust von zwei Millionen Euro. Seit Ende Januar sind nun Tierpark und Zoo wieder auf – aber mit Einschränkungen wegen der Schutzzone. Doch die entfallen jetzt.

Berlin-Lichtenberg seuchenfrei: Was hat das mit dem Tierpark zu tun?

Denn das Bezirksamt Lichtenberg teilte mit: Die Überwachungszone, die durch tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung zum Schutz vor der Verschleppung der Maul- und Klauenseuche erlassen wurde, wird mit Ablauf des 24. Februar 2025 aufgehoben.

Da der Bezirk damit amtlich seuchenfrei ist, handelt auch der Tierpark. Denn dort wurden nun auch alle MKS-Maßnahmen aufgehoben. „Besucher können dann sowohl den Zoo als auch den Tierpark Berlin wieder ohne Einschränkungen besuchen“, heißt es in einer Mitteilung.

Bedeutet: „Vorkehrungen, wie Desinfektionsmatten an den Eingängen, das Desinfizieren der Pfoten mitgebrachter Hunde und besondere Abstandsregelungen zu den gefährdeten Tierarten, wie Hirsche, Giraffen etc., gehören damit der Vergangenheit an. Lediglich die beiden Streichelzoos bleiben bis auf Weiteres geschlossen.“ ■