Letzter Halt Ahrensfelde: In der Nacht vom Sonnabend zu Sonntag sorgte ein Großeinsatz der Feuerwehr am S-Bahnhof Ahrensfelde am Stadtrand von Berlin für Aufsehen. Flammen schlugen hier aus einem abgestellten Regionalzug, die Rauchsäule und der rote Schein des Feuers waren weithin zu sehen. Am Tag danach ist der einst schöne Zug nur noch ein schwarzes, mit Ruß verschmiertes und verkohltes Skelett. Da fragen sich viele: Wie kann so etwas passieren – warum fackelt ein Dieseltriebwagen einfach so ab?
Großeinsatz am S-Bahnhof Ahrensfelde: Zug der Niederbarnimer Eisenbahn brennt aus
Bei der Berliner Feuerwehr ging bereits gegen 21.50 Uhr ein Notruf ein – danach kam es am S-Bahnhof Ahrensfelde zu einem Großeinsatz. 74 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort, neben der Berliner Feuerwehr nahmen auch die Freiwilligen Feuerwehren von Ahrensfelde, Eiche und Lindenberg teil. 21 Fahrzeuge seien im Einsatz gewesen, heißt es. Erst nach Mitternacht war der Zug gelöscht – und auch das Feuer, das inzwischen auf das Bahnhofsgebäude übergegriffen hatte. Nicht das Ende des Einsatzes am Bahnhof Ahrensfelde: Berichten zufolge musste die Feuerwehr am Sonntag noch einmal zurückkehren, weil in dem Zug noch ein Glutnest entdeckt wurde.
Glück im Unglück: Verletzte gab es nicht – auch, weil ein Mitarbeiter schnell reagierte. Der Lokführer habe einen Knall gehört, berichtete die „Berliner Zeitung“. Danach seien Rauch und Flammen zu sehen gewesen. Nur fünf Fahrgäste waren vor Ort, sodass der Zug schnell evakuiert werden konnte. Zugführer und Passagiere hätten das Feuer dann aus sicherer Entfernung beobachtet. Wie auch viele andere Menschen, die rund um den Bahnhof wohnen: Schnell machten in den sozialen Netzwerken Bilder die Runde, die das Feuer selbst oder die gigantische Rauchsäule zeigten, die sich in den Himmel erhob.

Nur: Wie konnte es zu dem Brand kommen? Die „Berliner Zeitung“ hat mit einem Eisenbahner gesprochen, der das Fahrzeug genauer kennt – er warf einen Blick auf die Bilder vom Brand. „Das Feuer könnte in der Starterbatterie entstanden sein“, sagte er. Diese befinde sich in der Wand hinter dem Führerstand – und weil solche Batterien „konzentrierte Energie“ seien, könne eine Fehlfunktion fatale Folgen haben.
Gegenüber dem Blatt berichtete eine Frau, die öfter mit dem RB26 unterwegs ist, davon, dass es in einem der Züge in der vergangenen Woche stark nach Diesel gerochen habe. „Der Geruch zog sich während der gesamten Fahrt hin. Fahrgäste hielten sich die Nase zu, legten Tücher vor die Nase oder verließen das Abteil bzw. den Wagen in Müncheberg. Ich selbst hatte dadurch Kopfschmerzen. Es ist anzunehmen, dass es nicht nur mir so erging.“ Ob es einen Zusammenhang mit dem Brand gibt: vollkommen unklar.

Besonders spannend: Es ist nicht das erste Mal, dass ein Zug dieser Art ausbrennt! Laut dem Bericht wird in Bahn-Foren davon berichtet, dass bereits acht solcher Züge in Deutschland ausgebrannt seien. Bei der Niederbarnimer Eisenbahn ist es bereits das zweite Mal: Schon 2016 kam es zu einem Brand eines Triebwagens, der auf der Linie RB26 nach Kostrzyn unterwegs war. Er brannte im Osten Berlins, zwischen dem Bahnübergang Brebacher Weg und dem Bahnhof Wuhletal, vollkommen aus.
Feuer am Bahnhof Ahrensfelde: Experten sollen jetzt die Ursache des Brandes ermitteln
Die Ursache des Brandes in Ahrensfelde ist nach Angaben der Bundespolizei offen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen, es gebe keine Hinweise. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung soll den Zug untersuchen, wie die Bundespolizei mitteilte. Der Zug werde noch eine Weile in Ahrensfelde stehen, sagte die Sprecherin. Die unabhängige Bundesstelle ist für Ermittlungen der Unfallursache zuständig. ■