Tötungsdelikte und auch Einbrüche haben in Berlin im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Auch die Anstiege „Politisch motivierter Kriminalität“ sind deutlich, das zeigt die jetzt veröffentlichte Kriminalitätsstatistik für Berlin, die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel vorstellten.
Mehr als eine halbe Million Straftaten hat die Polizei in Berlin im Jahr 2024 gezählt. Das sind 1500 Angriffe, Übergriffe, Einbrüche an jedem Tag. Registriert wurden genau 539.049 Taten, das sind 0,4 Prozent oder 2.352 Delikte mehr als im Jahr davor.
Besonders Fälle von Körperverletzung oder Kellereinbrüche haben deutlich zugenommen. Die Anzahl an Tötungsdelikten und die Jugendgruppengewalt haben in Berlin im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich zugenommen. Ladendiebstähle, Messerangriffe und Rauschgiftdelikte gingen hingegen zurück.
Mehr Mord und Totschlag in Berlin
Krass ist der Anstieg im Bereich der Tötungsdelikte: In absoluten Zahlen registrierte die Polizei im Jahr 2023 noch 77 Straftaten in der Kategorie „Mord und Totschlag“. Für das vergangene Jahr sind es 117! Auch zeigt sich ein Anstieg im Bereich Jugendgruppengewalt, die um 17,2 Prozent zugenommen hat. Auch die Anzahl antisemitischer Straftaten hat sich im Jahr 2024 von 901 auf 1823 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Seit 2015 gibt es im Jahr 2024 einen Rekordwert von Taten, die politisch rechter Gesinnung im Zusammenhang stehen. Mit fast 20 Prozent stiegen die erfassten Fälle in diesem Zusammenhang auf 2782 an. Sowohl Fälle der Kategorie „Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Übergriff“ als auch der sexuelle Missbrauch und Vergewaltigungen insbesondere von Kindern haben zugenommen.
113.000 Opfer in Berlin registriert

Demnach ermittelte die Polizei im Jahr 2024 insgesamt 143.534 Tatverdächtige. Das waren 2.914 Verdächtige oder 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp jeder Fünfte (18,1 Prozent) war jünger als 21 Jahre. Die Aufklärungsquote lag wie schon 2023 bei 45,5 Prozent. 113.473 Menschen wurden 2024 in Berlin als Opfer einer Straftat registriert. Das waren 6.802 Menschen oder 6,4 Prozent mehr als 2023.