
Es war eine Tat, die nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland schockierte – und die bei allen Beteiligten Spuren hinterließ: Am 22. Mai kam es in der Grundschule Am Weinmeisterhorn in Spandau zu einer folgenschweren Messer-Attacke. Ein Schüler griff hier einen Mitschüler an, den gerade zwölf Jahre alten Max. Zehnmal stach er ihm die Klinge in Rücken und Hals. Max überlebte – und das auch dank ihr: Mitschülerin Lilly (11) drückte ihre Hände auf seine Wunden, redete beruhigend auf ihn ein. Nun wird ihr deshalb ein Preis verliehen.
Lilly rettete Mitschüler Max, dafür bekommt sie nun einen Preis
Die elf Jahre alte Schülerin wurde mit dem Großen Preis der Stiftung „Filippas Engel“ ausgezeichnet, berichtet der „Tagesspiegel“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, wurde ihr am Samstag auf Schloss Sayn in Rheinland-Pfalz verliehen. „Ihr Handeln ist ein Vorbild für uns alle“, sagte Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, die Gründerin der Stiftung. Lilly habe gezeigt, dass Mut und Verantwortung keine Frage des Alters seien.
Im KURIER erzählte die Schülerin schon vor Wochen, was an jenem Tag in der Turnhalle der Grundschule passierte. „Ich habe den Täter wegrennen sehen, ohne Ranzen. Ich wollte ihn noch rufen, weil er seine Sachen vergessen hatte“, erzählte sie im Interview über die Sekunden nach der Messer-Attacke. „Zum Glück habe ich das nicht gemacht.“ Dann hörte sie auch schon ihren Mitschüler Max schreien.

Max kam nach dem Angriff blutüberströmt aus der Turnhalle getaumelt
Er sei blutüberströmt aus der Umkleidekabine der Turnhalle getaumelt. Dann stürzte er vor der Sporthalle zu Boden. Lilly reagierte geistesgegenwärtig, presste ihre kleinen Hände auf seine Wunden. „Als ich ihn gesehen habe, bin ich zu ihm gerannt, habe mich hingekniet und ihm die Wunde am Hals zugehalten. Dann habe ich nach Lehrern gerufen. Ich war die ganze Zeit bei ihm, bis der Rettungsdienst kam.“