
Sie kämpfen sich jeden Tag durch den dichten Verkehr in Berlin, um die Fahrgäste in der Hauptstadt von A nach B zu bringen – und erleben dabei immer wieder auch besondere Geschichten: die Busfahrerinnen und Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe. Einer von ihnen darf sich jetzt über eine ganz besondere Würdigung freuen: Sener Piskin beschützte eine junge Frau vor einem übergriffigen Mann, wurde im Rahmen der Aktion „LieblingsbusfahrerIn 2025“ deshalb nun ausgezeichnet. Doch auf das Erlebnis, um das es bei seiner Ernennung zum Lieblingsbusfahrer ging, hätte er sicher gern verzichtet.
Busfahrer Sener Piskin rettete eine junge Frau vor einem Verfolger
Der Vorfall, mit dem der Berliner Busfahrer für Aufsehen sorgte, soll sich bereits vor einigen Jahren ereignet haben. An jenem Abend war Piskin auf der Buslinie 165 unterwegs, hielt an der Endhaltestelle Märkisches Museum. Dort suchte eine junge Frau bei ihm Hilfe – sie wurde von einen Mann bedrängt. „Der Mann wollte selbstverständlich auch einsteigen und machte deutlich, dass er, nur‘ wissen wolle, wo ich wohne“, schilderte sie ihr Erlebnis. „Daraufhin ist der Busfahrer aus seiner Kabine ausgestiegen, hat sich zwischen mir und ihn gestellt und ihm den Zutritt zum Bus verweigert.“
Piskin selbst erinnerte sich an den Vorfall. „Ich habe Nein zu ihm gesagt, sie fahren nicht mit“, sagte er gegenüber dem rbb. Außerdem könne er ja den nächsten Bus nehmen. Dann fuhr er los, setzte die Frau zu Hause ab. „Weil ich bis zu meiner Bushaltestelle die einzige im Bus war, fuhr er erst ab, als ich nach dem Aussteigen durch meine Haustür verschwand. Ich war sehr dankbar und denke immer wieder daran“, schilderte die Frau ihr Erlebnis mit dem Berliner Busfahrer.

Junge Frau schluf Busfahrer Sener Piskin als „Lieblingsbusfahrer 2025“ vor
Sie selbst sei noch jugendlich gewesen, als sich der Vorfall ereignete. Nun schlug sie Piskin vor, als sie von der Aktion „LieblingsbusfahrerIn 2025“ im Internet las. „Uhrzeit und Tag weiß ich allerdings nicht mehr. Der Busfahrer fährt seit Jahren den 165er, trägt einen Schnauzer und hat vermutlich türkische Wurzeln.“ Aufgrund ihrer Beschreibung konnte Piskin ausfindig gemacht werden.