59-Jähriger ausgezeichnet

Dramatische Szenen in Berlin: Busfahrer rettete Frau vor Verfolger!

Sener Piskin (59) half vor Jahren einer jungen Frau in einer brenzligen Situation. Dafür wurde er jetzt ausgezeichnet.

Author - Florian Thalmann
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Sener Piskin arbeitet seit 15 Jahren bei der BVG. Jetzt wurde er ausgezeichnet, weil er vor Jahren eine Frau vor einem Verfolger rettete.
Sener Piskin arbeitet seit 15 Jahren bei der BVG. Jetzt wurde er ausgezeichnet, weil er vor Jahren eine Frau vor einem Verfolger rettete.BVG/dpa

Sie kämpfen sich jeden Tag durch den dichten Verkehr in Berlin, um die Fahrgäste in der Hauptstadt von A nach B zu bringen – und erleben dabei immer wieder auch besondere Geschichten: die Busfahrerinnen und Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe. Einer von ihnen darf sich jetzt über eine ganz besondere Würdigung freuen: Sener Piskin beschützte eine junge Frau vor einem übergriffigen Mann, wurde im Rahmen der Aktion „LieblingsbusfahrerIn 2025“ deshalb nun ausgezeichnet. Doch auf das Erlebnis, um das es bei seiner Ernennung zum Lieblingsbusfahrer ging, hätte er sicher gern verzichtet.

Busfahrer Sener Piskin rettete eine junge Frau vor einem Verfolger

Der Vorfall, mit dem der Berliner Busfahrer für Aufsehen sorgte, soll sich bereits vor einigen Jahren ereignet haben. An jenem Abend war Piskin auf der Buslinie 165 unterwegs, hielt an der Endhaltestelle Märkisches Museum. Dort suchte eine junge Frau bei ihm Hilfe – sie wurde von einen Mann bedrängt. „Der Mann wollte selbstverständlich auch einsteigen und machte deutlich, dass er, nur‘ wissen wolle, wo ich wohne“, schilderte sie ihr Erlebnis. „Daraufhin ist der Busfahrer aus seiner Kabine ausgestiegen, hat sich zwischen mir und ihn gestellt und ihm den Zutritt zum Bus verweigert.“

Piskin selbst erinnerte sich an den Vorfall. „Ich habe Nein zu ihm gesagt, sie fahren nicht mit“, sagte er gegenüber dem rbb. Außerdem könne er ja den nächsten Bus nehmen. Dann fuhr er los, setzte die Frau zu Hause ab. „Weil ich bis zu meiner Bushaltestelle die einzige im Bus war, fuhr er erst ab, als ich nach dem Aussteigen durch meine Haustür verschwand. Ich war sehr dankbar und denke immer wieder daran“, schilderte die Frau ihr Erlebnis mit dem Berliner Busfahrer.

Jeden Tag bringen die Busse der BVG Tausende Menschen in Berlin von A nach B.
Jeden Tag bringen die Busse der BVG Tausende Menschen in Berlin von A nach B.Jörg Carstensen/dpa

Junge Frau schluf Busfahrer Sener Piskin als „Lieblingsbusfahrer 2025“ vor

Sie selbst sei noch jugendlich gewesen, als sich der Vorfall ereignete. Nun schlug sie Piskin vor, als sie von der Aktion „LieblingsbusfahrerIn 2025“ im Internet las. „Uhrzeit und Tag weiß ich allerdings nicht mehr. Der Busfahrer fährt seit Jahren den 165er, trägt einen Schnauzer und hat vermutlich türkische Wurzeln.“ Aufgrund ihrer Beschreibung konnte Piskin ausfindig gemacht werden.

Sener Piskin ist 59 Jahre alt, arbeitet seit 15 Jahren bei der BVG

Der 59-Jährige ist laut BVG seit 15 Jahren beim Unternehmen tätig – und für ihn war es in der Situation selbstverständlich, der jungen Frau zu helfen. „In solchen Momenten muss man einfach da sein. Es gehört für mich nicht nur zum Beruf, sondern auch zum Menschsein, Fahrgästen Sicherheit zu geben. Ich freue mich sehr über die Auszeichnung – und noch mehr, dass ich helfen konnte.“ Glücklich über seinen Einsatz ist auch die BVG. „Wir sind stolz, so engagierte Kolleginnen und Kollegen wie Sener bei uns zu haben. Er ist ein echtes Vorbild und zeigt, wie wichtig Herz und Verantwortung im Nahverkehr sind“, sagte Ronny Dethloff, Bus-Bereichsleiter bei der BVG.