Pankow

DIESE bröckelnden Schulen in Pankow werden saniert

Pankows Schulen müssen dringend auf Vordermann gebracht werden. Was wird wo gebaut? Und welcher Neubau wird ganz gestrichen?

Author - Stefanie Hildebrandt
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An der Elizabeth-Shaw-Grundschule soll seit Jahren das Hauptgebäude saniert werden. Verzögerungen sorgen dafür, dass es nun frühestens im Herbst 2027 fertig ist.
An der Elizabeth-Shaw-Grundschule soll seit Jahren das Hauptgebäude saniert werden. Verzögerungen sorgen dafür, dass es nun frühestens im Herbst 2027 fertig ist.Benjamin Pritzkuleit

Pankow ist einer der Bezirke mit besonders vielen Kindern und Schulen. Immer wieder wird hier aber auch die Not, alle Schülerinnen und Schüler gut unterzubringen, sichtbar: zu wenige Schulen für zu viele Kinder, marode Gebäude, die dringend saniert werden müssen. In dieser Gemengelage lohnt sich auch einmal ein Blick auf das, was sich tut. Die gute Nachricht: Nur ein Schulneubau im Bezirk fällt den Sparvorgaben des Senats vorerst zum Opfer, an vielen anderen Schulen laufen Sanierungen.

Grundschule in der Heinersdorfer Straße wird nicht gebaut

Wegen des geplanten Nachtragshaushalts des Senats wird der Schulneubau in der Heinersdorfer Straße in Pankow verschoben. Die neu gebaute Grundschule sollte mit vier Zügen insgesamt 576 Schulplätze für den Bezirk schaffen. Obwohl im Einzugsgebiet der Grundschule am Wasserturm dringend eine neue Schule gebraucht würde, müssen nun erst mal alle weiter eng zusammenrücken. Das Bezirksamt Pankow hält die Versorgung mit Grundschulplätzen im Stadtteil Heinersdorf selbst nicht für ausreichend und will auf einen baldigen Baubeginn hinarbeiten.

Bei anderen Schulen wird es im nächsten Jahr schon konkret. So soll etwa das Max-Delbrück-Gymnasium endlich saniert werden. Seit 30 Jahren hatte sich hier nichts getan. Waschbären tummelten sich im Dach, ein Bau aus den 1990er-Jahren ist so marode, dass ein Schild davor warnt, dass Springen und Tanzen in dem Gebäude nicht erlaubt sind. Nun heißt es aus der Schulverwaltung des Bezirks: „Bauvorbereitende Arbeiten sollen ab September 2025 stattfinden. Der Beginn des Gebäudeabbruchs und des Neubaus ist für das 1. Quartal 2026 geplant.“

Während der Bauarbeiten werden die Oberstufenschüler des Max-Delbrück-Gymnasiums in der Drehscheibe am Standort Hermann-Hesse-Straße unterrichtet. Aber erst, wenn die Schüler der Hasengrund-Schule dort raus sind. Denn auch diese ist eine von zahlreichen Schulen, die derzeit im Bezirk saniert oder teilsaniert werden.

Darunter sind laut Angaben des Schulstadtrats etwa die Heinrich-Roller-Grundschule, die Schule am Falkplatz, die Bornholmer Grundschule, die Grundschule Alt-Karow, die Schule im Birkenhof, die Maria-Leo-Grundschule. Auch finden Bauarbeiten an der Kurt-Schwitters-Oberschule, der Marianne-Buggenhagen-Schule, der Grundschule am Planetarium (Sporthalle), der Grundschule am Weißen See, der Grundschule am Wasserturm, am Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium und an der Elisabeth-Christinen-Grundschule statt.

Erweiterung des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums steht an

Das aus allen Nähten platzende Rosa-Luxemburg Gymnasium sieht sich ebenfalls lange ersehnten Bauarbeiten gegenüber: Bauvorbereitende Maßnahmen werden voraussichtlich ab Juli 2025 stattfinden. Der Baubeginn für den Erweiterungsbau und die Grundinstandsetzung eines Gebäudeteils ist im Januar 2026 geplant.

Das Gymnasium am Europasportpark, das als Pankows marodeste Schule berühmt wurde, wird bereits saniert. Unter dem neuen Namen Inge-Deutschkron-Gymnasium sind die Schüler bereits in ihrem Ausweichstandort in Wilhelmsruh angekommen. Aus Senatskreisen hört man, dass die Schüler und Lehrer es in dem ehemaligen Umspannwerk so toll finden, dass sie gern für immer bleiben würden. Der alte Standort an der Kniprodestraße soll 2027/28 fertig saniert sein.

Der Bezirk Pankow teilt den Wunsch: Das Ansinnen des Bezirks sei es, das Umspannwerk als Drehscheibe für weitere Sanierungsmaßnahmen zu erhalten, so eine Antwort des Schulstadtrats Jörn Pasternak auf eine KURIER-Nachfrage. „Letztendlich entscheidet jedoch das Abgeordnetenhaus darüber, ob die notwendigen Mittel für eine Vertragsverlängerung nach fünf Jahren genehmigt werden.“

Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Berlin-Pankow bekommt einen Erweiterungsbau.
Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Berlin-Pankow bekommt einen Erweiterungsbau.Christoph Soeder/dpa

Bauarbeiten finden auch an der Gustave-Eiffel-Schule im Mühlenviertel statt. Die Schule wird sechszügig ausgebaut und erhält eine neue barrierefreie Sporthalle mit Mensabereich. Nach dem Rückbau der alten Sporthalle wurde Anfang November der erste Spatenstich für den Bau der neuen Doppelsporthalle gemacht. In einem zweiten Bauabschnitt werden die Bestandsbauten (Haus A und B) komplett saniert und um ein Verbindungsgebäude ergänzt. Dadurch entstehen zeitgemäße Räumlichkeiten zum Lernen und Lehren sowie für die Verwaltung. Eine neue Schulbibliothek ist ebenso eingeplant und als Ruhe- oder Rückzugsort konzipiert. Die Kosten der Gesamtmaßnahme sind mit derzeit 65,8 Millionen Euro veranschlagt.

Und damit ist es noch lange nicht gut. Auch auf weitere Sicht ist an den Pankower Schulen viel nachzuholen.

Geplant sind Sanierungsarbeiten unter anderem an diesen Pankower Schulen

In der Elisabeth-Shaw-Grundschule verzögern sich die Bauarbeiten und wird mit einer abgeschlossenen Sanierung des Hauptgebäudes nun erst im Herbst/Winter 2027 gerechnet. Am Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium soll Standort 1 in Angriff genommen werden. Das Hauptgebäude des Max-Delbrück-Gymnasiums ist ebenfalls sanierungsbedürftig. So auch die Hagenbeck-Schule und die Sporthalle der ISS Janusz-Korczak-Oberschule. ■