Sie freuen sich auf ein schönes Frühlingswochenende in Berlin? Dann sollten Sie genau darauf achten, wo Sie Ihre Zeit verbringen. Denn auch dieses Wochenende wird Berlin zur Stadt der Demos. Mehrere Kundgebungen und Protest-Aktionen sind geplant, an mehreren Ecken der Stadt wird es deshalb Stress im Verkehr geben. Besonders brisant dürfte es in Hellersdorf werden: Hier ist ein Neonazi-Aufmarsch geplant, vor dem bereits gewarnt wird – und es wird zu Gegenprotesten aufgerufen.
Nazi-Aufmarsch und Gegendemos: Knallt es am Samstag in Hellersdorf?
Die rechtsextreme Partei „III. Weg“ hat die Demo angemeldet – und versetzt unter anderem das Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf in Alarmbereitschaft: In einem Post auf Facebook wird hier vor dem Nazi-Aufmarsch, ruft zugleich zu einer Gegendemo auf. Beginn der Veranstaltung, die unter dem Motto „Unsere Alternative heißt Revolution“ stehen soll, soll demnach 14 Uhr sein. „Von einer Auftaktkundgebung in der Riesaer Straße aus wollen die Neonazis durch Hellersdorf laufen und am Alice-Salomon-Platz ihre Abschlusskundgebung abhalten“, heißt es im Post des Bündnis für Demokratie.
Laut Liste der Demonstrationen soll die genaue Route über die Riesaer Straße, die Louis-Lewin-Straße, die Quedlinburger Straße, die Tangermünder Straße, die Janusz-Korczak-Straße und die Stendaler Straße zurück zum Alice-Salomon-Platz führen. „Es ist mit einer bundesweiten Anreise von Mitgliedern vom ,III. Weg‘ zu rechnen. Anlass des Aufmarsches dürfte der zehnte Jahrestag der Gründung des Berliner Stützpunktes der Partei sein“, heißt es beim Bündnis für Demokratie.

Außerdem wird zu Gegenprotesten aufgerufen. „Wir wollen als Zivilgesellschaft von Marzahn-Hellersdorf ein klares antifaschistisches Zeichen mit einer Kundgebung auf dem Alice-Salomon-Platz setzen.“ Das Bündnis rufe Bürgerinnen und Bürger in Marzahn-Hellersdorf dazu auf, sich an Gegenprotesten zu beteiligen. „Seid laut und bunt und kommt zu unserer angemeldeten Gegenkundgebung um 14 Uhr auf dem Alice-Salomon-Platz vor dem Rathaus Hellersdorf.“
Es ist nicht die einzige Aktion, mit denen man gegenhalten will. Um 13.30 Uhr startet am U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße außerdem die Demonstration „Hellersdorf Nazifrei“, die bis 18.30 Uhr zum Alice-Salomon-Platz ziehen soll. Außerdem ist eine Demo ab 13 Uhr angemeldet, das Motto: „Unsere Alternative heißt Solidarität - Gegen Neonazis im Kiez!“. Sie soll sich von der Carola-Neher-Str. bis zum U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße bewegen, das Ende ist für 22 Uhr angekündigt. Auch die Polizei bereitet sich darauf vor, dass es krachen könnte. „Dass wir mit Blick auf die dauerhafte Belastung unserer Einsatzhundertschaften und Abschnitte auf ein weiteres Wochenende mit Extremisten auf unseren Straßen hätten verzichten können, kann sich jeder denken“, sagte Thorsten Schleheider von der Berliner Polizeigewerkschaft.
Charlottenburg, Tiergarten und Kreuzberg: Hier wird Samstag noch demonstriert!
Und: Die Nazi-Demo und die Gegenaktionen sind nicht die einzigen Aktionen, die es am Samstag in Berlin geben wird. Auch in Charlottenburg wird es eine Demonstration geben, die von 11 Uhr bis 16 Uhr vom Adenauerplatz über Kurfürstendamm und Tauentzienstraße bis zum Wittenbergplatz zieht. In Kreuzberg soll es zwischen 14 Uhr und 18 Uhr eine Kundgebung am Oranienplatz geben. Es kann zu Verkehrseinschränkungen kommen, hießt es bei der Berliner Verkehrsinformationszentrale.