Alfonso Pantisano, Berlins Beauftragter für Schwule und Lesben, sorgt wieder für Aufregung – diesmal wegen eines Fotos, das er auf Facebook gepostet hat. Auf dem Bild trägt Pantisano eine arabische Kopfbedeckung. Das wäre vielleicht noch kein Aufreger, doch der Zeitpunkt des Posts könnte kaum ungünstiger sein: Es geschah fast zeitgleich mit dem Jahrestag des islamistischen Terrorangriffs der Hamas auf Israel. Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten.
Worum geht's genau? Pantisano reagierte auf Aussagen des am Montag zurückgetretenen SPD-Generalsekretärs Kevin Kühnert, der im „Spiegel“ muslimische Homophobie angesprochen hatte. Kühnert erklärte, dass es in Berlin oft aus muslimischen Männergruppen zu homophoben Äußerungen komme.
Pantisano konnte das so nicht stehen lassen. Auf Facebook kritisierte er Kühnerts Aussage scharf und fragte, warum immer wieder Muslime als singuläres Problem dargestellt würden. Queerfeindlichkeit gäbe es schließlich überall, unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe.
Konkret schrieb Pantisano: „Während mir von Einigen unterstellt wird, ich würde ‚Islamisten‘ in Schutz nehmen und würde leugnen, dass Muslime queere Menschen per se hassen und queerfeindlich angreifen und zusammenschlagen – muss ich immer wieder erwähnen, dass das nicht stimmt. Erstens hassen nicht ALLE Muslime queere Menschen, zweitens sage ich immer wieder, dass wir AUCH ein Problem mit der Queerfeindlichkeit im Islam haben.“
Berlins Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano ist Italiener
Und weiter: „Was mich an Kevin Kühnerts Antwort im Spiegel-Interview stört, ist dass er seine Erfahrungen mit Queerfeindlichkeit einer Personengruppe zuschreibt, die er als ‚muslimisch gelesen‘ markiert. Er sagt also indirekt … „ich weiß nicht, ob sie Muslime sind, aber die sehen so aus!“ DIESE Aussage ist nicht ok.“

Um seine Kritik zu unterstreichen, postete Pantisano das umstrittene Bild, das ihn in einer arabischen Kopfbedeckung zeigt. Es stammt aus einer Werbekampagne im Jahr 2007, in der er als Araber dargestellt wurde, obwohl er Italiener ist. Doch gerade dieser Post sorgte in der SPD für Unmut, denn der Zeitpunkt, so kurz nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, war äußerst unpassend.
Auch die Berliner CDU meldete sich zu Wort: Generalsekretärin Ottilie Klein nannte die Aktion „albern“ und kritisierte die „linke Identitätspolitik“, die mit der Realität wenig zu tun habe. ■