Mokka-Milch-Eisbar

DDR-Kultlokal Mokka-Milch-Eisbar heiß begehrt!

Großes Interesse für die ehemalige Mokka-Milch-Eisbar an der Karl-Marx-Allee. Doch wer wird die 30.000 Euro Monatsmiete stemmen?

Author - Stefanie Hildebrandt
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Neues Erwachen für eine Berliner Institution in der Karl-Marx-Allee: die ehemalige Mokka-Milch-Eisbar sucht neue Mieter.
Neues Erwachen für eine Berliner Institution in der Karl-Marx-Allee: die ehemalige Mokka-Milch-Eisbar sucht neue Mieter.www.imago-images.de

Das Inserat auf dem Portal Immoscout schlug hohe Wellen: Die legendäre Mokka-Milch-Eisbar an der Berliner Karl-Marx-Allee steht aktuell wieder zur Miete. Schnieke herausgeputzt, mit Terrazzo und Fußbodenheizung soll das Schmuckstück, in dem einst die halbe DDR auf einen Mokka und eine Kugel Schoko-Eis einkehrte, für 30.160 Euro im Monat vermietet werden. Mittlerweile ist das Inserat auf dem Immobilienportal deaktiviert. Heißt das, es hat sich schon ein neuer Betreiber gefunden?

Das DDR-Kultlokal, die Mokka-Milch-Eisbar ist frisch saniert

Den Neuen erwartet jedenfalls feinster DDR-Retro-Charme. Der britische Investor, dem das Gebäude gehört, hat sich bei der denkmalgerechten Sanierung nicht lumpen lassen. Herzstück der dreistöckigen Immobilie ist eine sechs Meter hohe Halle. Auf 1040 Quadratmetern Fläche sind verschiedene Nutzungsarten denkbar. Vor der Schließung 2019 befand sich das Barrestaurant „Alberts“ in dem Gebäude.

Ost-Berlin,1973: In der Mokka-Milch-Eisbar herrscht Betrieb. Jung und Alt kommen zusammen, die Kellnerin bedient mit weißem Schürzchen.
Ost-Berlin,1973: In der Mokka-Milch-Eisbar herrscht Betrieb. Jung und Alt kommen zusammen, die Kellnerin bedient mit weißem Schürzchen.Imago / Blunck

Neuer Mieter für Mokka-Milch-Eisbar gefunden?

Auf die Frage, wer der neue Mieter sei oder ob es mehrere Bewerber gebe, erklärt der zuständige Makler Emanuel Piper gegenüber dem Berliner KURIER, das dazu derzeit noch keine Angaben gemacht werden können: „Als Eigentümer des Gebäudes der Mokka Milch Eisbar sind wir uns der kulturhistorischen Bedeutung dieses Ortes vollends bewusst. Wir haben in diesem Sinne eine außerordentlich sorgfältige Sanierung der historischen Substanz in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt vorgenommen. Darüber hinaus haben wir einen emissionsfreien Betrieb des Objektes durch die entsprechenden technischen Investitionen ermöglicht.“

Es seien verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, so auch Gastronomie, aber durchaus auch andere Konzepte in diesem Objekt denkbar, so der Eigentümer zum KURIER: Das Interesse komme aus unterschiedlichen Richtungen. „Wir präferieren dabei eine Nutzung, die dem historischen Zweck und der Nutzungstradition möglichst nahekommt.“

Innenaufnahme der frisch sanierten Mokka-Milch-Eisbar in Berlin.
Innenaufnahme der frisch sanierten Mokka-Milch-Eisbar in Berlin.Instagram Lüttgens Malereibetriebe

Was also wird aus der alten Mokka-Milch-Eisbar? Laut Makler seien im Gebäude neben Gastro auch alternative Projekte denkbar. In der Nachbarschaft hofft man indes auf einen Treff für die breite Anwohnerschaft. Ein Café oder eine Jugendfreizeiteinrichtung wünscht sich etwa Claudia Nier vom Verein Nachbarschaftsrat KMA II. Eine Herausforderung sei der hohe Mietpreis, der erst erwirtschaftet werden muss. Nier bezeichnet ihn als „illusorisch“, die Gefahr, dass das Gebäude weiterhin leer steht, sei groß.