Musik gegen Motorsägen: Eine neue Initiative will den Emmauswald im Berliner Stadtteil Neukölln retten – und bekommt dabei Unterstützung von echten Größen der Popwelt. Insgesamt 57 Musiker und Bands haben eigens komponierte oder bisher unveröffentlichte Songs gespendet, um auf die drohende Rodung des größten Waldes in Neukölln aufmerksam zu machen.
„Emmi Aid“ heißt das Projekt – benannt nach dem Spitznamen des Waldes, der auf dem ehemaligen Emmauskirchhof unweit des S-Bahnhofs Hermannstraße liegt. Teile des knapp vier Hektar großen Areals sollen gerodet werden, um dort Wohnungen zu bauen. Dagegen kämpft seit 2022 die Initiative „Emmauswald bleibt!“.
Kampf um Bäume mit Benefiz-Songs
Hinter der Aktion steht Martin Hossbach, in der Berliner Musikszene kein Unbekannter. Der ehemalige „Spex“-Redakteur und Berghain-Mitarbeiter berät sonst Filmproduktionen in Musikfragen – jetzt kämpft er für Bäume statt Beats. Seine Idee: Eine Benefiz-Compilation, deren Einnahmen in Öffentlichkeitsarbeit und den Erhalt des Waldes fließen sollen.

Pet Shop Boys sagten als Erste zu
Und die Liste der Mitwirkenden liest sich wie ein Line-up fürs Tempodrom: Tocotronic, Mouse on Mars, Alexander Hacke und Jochen Arbeit (beide von den Einstürzenden Neubauten) – sie alle sind dabei. Und die Pet Shop Boys waren sogar die Ersten, die zusagten. „Ich kenne sie schon lange“, erzählt Hossbach. „Sie lieben Berlin – und hatten noch ein unveröffentlichtes Stück, das perfekt passte.“


