Über 120 Jahre ist die Berliner U-Bahn alt. Auch die Gleisanlagen sind nicht mehr so taufrisch. Um sie wieder fit zu machen, sind seit Jahren schon einige Streckenabschnitte (U2, U7 und U8) gesperrt, weil dort Bauarbeiten laufen. Doch 2025 ist die BVG nun richtig im Sanierungswahn. Weitere Teile des U-Bahnnetzes werden zur Großbaustelle. Der KURIER erklärt, auf welchen Linien sich Berliner und Touristen auf Sperrungen einstellen müssen.
Tunnel, Brücken, Bahnhöfe haben Sanierungsbedarf. Aber auch die Gleisanlagen brauchen ständig eine Erneuerung. Schienen, Weichen, Schotter, Schwellen und elektrische Anlagen müssen regelmäßig instandgesetzt und erneuert werden. Schließlich rollen täglich über 1.200 U-Bahnen auf neun Linien auf einer Gleisstrecke von 155 Kilometern durch Berlin – wenn sie dann rollen und ihre Fahrt nicht wegen Streiks, Personalmangel, technischen Gründen am Zug oder Bauarbeiten gestoppt wird.
Letztere sind aber auf dem alten Untergrundbahn-Netz dringend notwendig. Ein Sanierungsbedarf von 3,5 Milliarden Euro bestehe bei der U-Bahn bis 2035, hieß es Ende 2022. Davon sind schon so einige Milliönchen verbuddelt. Weitere werden nun 2025 auf diesen U-Bahnlinien verbaut. Diese Abschnitte werden laut RBB zur Großbaustelle:
BVG-Baustellen: DIESE U-Bahn-Linien sind betroffen
Die U2: Die BVG-Bauarbeiten treffen vor allem die Fahrgäste dieser wichtigen U-Bahnverbindung, die quer durch Berlin führt. Gleich an mehreren Abschnitten wird dort gewerkelt. Los geht es am 24. März zwischen den Bahnhöfen Gleisdreieck und Nollendorfplatz.
Dieser Abschnitt wird bis Anfang Juni wegen der Streckensanierung am Viadukt gesperrt. Als Umfahrung kann die U12 über Kurfürstenstraße genutzt werden. Im April soll es zwei Wochen lang einen zusätzlichen Pendelverkehr zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck geben.
Die zweite Streckensperrung auf der U2 kommt im Herbst: Denn ab Mitte September bis Anfang Oktober sollen Gleise rings um den Bahnhof Olympiastadion erneuert werden. Deshalb wird in diesem Zeitraum die U2-Strecke zwischen Ruhleben und Theodor-Heuss-Platz gesperrt.
Im Herbst kommt auch die dritte Streckensperrung auf der U2: Von Mitte Oktober bis Anfang November fährt kein Zug zwischen Stadtmitte und Senefelderplatz. Grund ist die Inbetriebnahme des Stellwerks Alexanderplatz.

Übrigens: Wegen der Bauarbeiten am Bahnhof Senefelderplatz werden U2-Züge in Richtung Ruhleben bis Mitte 2026 nicht an dieser Station halten. Die Arbeiten am Bahnsteigbereich seien umfangreicher als geplant, teilte die BVG mit.
Die U5: BVG-Fahrgäste müssen auf dieser Linie ebenfalls mit Einschränkungen mehreren Abschnitten rechnen. Im Sommer geht es mit den Arbeiten los.
Von Ende Juni bis Ende August wird die Strecke zwischen Frankfurter Allee und Biesdorf-Süd gesperrt. Einen Pendelverkehr soll es zwischen Tierpark und Biesdorf geben. Der Grund der Sperrung: Auf diesem Abschnitt wird Technik verbaut, die einmal die Zukunft der Berliner U-Bahn sein soll – das fahrerlose Fahren der Züge. Auf der U5 soll das 2029 soweit sein.
Anfang September wird eine weitere U5-Strecke gesperrt. Wegen Gleisbauarbeiten soll der Abschnitt zwischen Kaulsdorf Nord und Cottbusser Platz nur wenige Tage dicht sein.
Die U7: Auch diese Strecke gehört zu denen, die in diesem Jahr eine Großbaustelle verpasst bekommen. Allerdings trifft dies nur einen Abschnitt. Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember soll die U7-Strecke zwischen Mehringdamm und Hermannplatz gesperrt werden.
BVG-Baustellen: Auch an U-Bahnhöfen wird gearbeitet
Als wäre dies nicht schon genug, kommen noch ein paar Bahnhofsbaustellen dazu. Auf dem Nollendorfplatz (U2, U3, U4, U1) sowie an der Station Seestraße (U6) laufen bereits seit Januar die Arbeiten.
Auf der U7 wird es zwei Bahnhofsbaustellen geben: Grenzallee (genauer Beginn steht noch nicht fest, keine Einschränkungen für Fahrgäste), Gneisenaustraße (Sanierung der Tunneldecke statt, Vorarbeiten schon gestartet, plus Fahrstuhl-Einbau).
Auf der U9 soll am Bahnhof Güntzelstraße voraussichtlich ab Juni gebaut werden. Ab Herbst werden Bauarbeiten am Bahnhof Oskar-Helene-Heim (U3) beginnen. ■