Spendenaktion im Advent

BVG für die Ärmsten Berlins: Jetzt gibt es Hilfe im Untergrund

Drei U-Bahnstationen werden zur großen Kleiderkammer. Wer Menschen in Not mit warmen Sachen helfen will, kann dies ganz einfach mit einer U-Bahn-Fahrt machen.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Im U-Bahnhof Alexanderplatz können Berliner warme Sachen für Obdachlose spenden.
Im U-Bahnhof Alexanderplatz können Berliner warme Sachen für Obdachlose spenden.Andreas Süß/BVG

Adventszeit ist Spendenzeit. Da wird sogar an den ungewöhnlichsten Orten der Stadt für die Ärmsten der Armen gesammelt – neuerdings sogar im Berliner Untergrund. Denn dort will die BVG jetzt ihre U-Bahnhöfe für eine ganz besondere Aktion öffnen und diese zur größten Kleiderkammer der Stadt machen.

Es ist kalt in Berlin geworden. Der erste Frost macht sich in der Hauptstadt bemerkbar. Gut dran ist, wer warme Kleidung hat. Doch nicht jeder, der in Berlin lebt, kann sich Mäntel, Pullover oder wärmendes Schuhwerk leisten. Vor allem die Menschen, die auf der Straße leben müssen. Zwischen 6000 bis 10.000 Obdachlose gibt es in Berlin.

Nun sorgen die BVG gemeinsam mit der Berliner Stadtmission und den Berliner Johannitern für viel menschliche Wärme. Ihre Idee: Wer in der kalten Jahreszeit Kleidung an Menschen in Not spenden will, kann dies jetzt mit einer U-Bahn-Fahrt tun. Alte, aber noch intakte Sachen, die noch im Kleiderschrank sind, die man selber nicht mehr tragen möchte, aber die zum Wegewerfen zu schade sind, können nun in den kommenden Tagen ganz einfach an U-Bahnhöfen für Bedürftige abgegeben werden.

Die BVG hat dazu die Stationen am Alexanderplatz, Leopoldplatz und Fehrbelliner Platz ausgewählt. Umsteigebahnhöfe, „wo täglich Millionen Menschen unterwegs sind. Optimale Rahmenbedingungen, um unseren Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, unkompliziert an einer Spendenaktion teilzunehmen und damit sehr vielen Menschen zu helfen“, sagt BVG-Chef Henrik Falk.

Mit der U-Bahn fahren und helfen: Das sind die Spendentermine

Spezielle Räume stellt die BVG an den drei Bahnhöfen den Helfern von Stadtmission und Johannitern zur Verfügung, wo die Kleiderspenden der Berliner angegeben werden können. Es werden vor allem warme Kleidung und Schlafsäcke gesucht, aber auch Schuhe, Unterwäsche, Taschen und ungeöffnete Hygieneartikel, teilt die BVG mit.

Hilfeaktion im U-Bahnhof: Vor allem warme Männersachen werden gerne als Spende angenommen.
Hilfeaktion im U-Bahnhof: Vor allem warme Männersachen werden gerne als Spende angenommen.Andreas Süß/BVG

„Der Bedarf an warmer Kleidung ist enorm“, sagt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Die Spenden kommen den Gästen in unseren Einrichtungen unmittelbar zugute.“ Vor allem Männersachen stehen ganz oben auf der Wunschliste, wie Dana Schmiedel, Geschäftsführerin der Berliner Stadtmission sagt. „Das Leben auf der Straße ist hart. Wir bitten die Berliner daher, ihre Herzen und Kleiderschränke zu öffnen.”

Die Kleiderspendenaktion ist für Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) „ein schönes Beispiel für die funktionierende soziale Infrastruktur unserer Stadt“. „Viele möchten Menschen in Not unterstützen, mit einem Schlafsack, einem Paar Winterschuhen oder einem warmen Pulli. Damit die Hilfe auch wirklich ankommt, braucht es unkomplizierte und gut erreichbare Annahmestellen für Spenden.“

Die Kleiderspendenaktion für die Ärmsten der Armen in Berlin: An folgenden Tagen soll sie im Berliner Untergrund stattfinden. Hier die Termine:

U-Bahnhof Alexanderplatz (am Übergang zur U5): 2. Dezember, 7 bis 9.30 Uhr

U-Bahnhof Leopoldplatz: am 9. und 10. Dezember, jeweils 7 bis 9.30 Uhr

U-Bahnhof Fehrbelliner Platz: am 16., 17, 18. und 19. Dezember, jeweils 7 bis 9.30 Uhr