Droht da an diesem Wochenende wieder massiver Ärger in Grünheide am Tesla-Werk? Scheint fast so. Umweltaktivisten wollen auch am Sonnabend „Tesla den Hahn abdrehen“. So nennt sich auch das Bündnis, das ab Mittag gegen die Erweiterung der Fabrik des US-Autobauer Tesla protestieren wollen. Angekündigt ist die Aktion auf der Festwiese in Grünheide als buntes und familienfreundliches Fest. Aber wer weiß, ob es dabei bleibt.
Deshalb sind erneut Polizisten im Einsatz, denn erst kürzlich hatten Aktivisten am Tesla-Werk von Elon Musk einen Bagger besetzt und so Erdarbeiten im Wald verhindert. Im September wurden dort Bäume gefällt. Die Deutsche Bahn baut in der Nähe den Bahnhof Fangschleuse um. Zudem will Tesla sein Gelände in der 9.200-Einwohner-Gemeinde erweitern, um einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu bauen.
Kritik am Baumfällung und Erweiterungsplänen von Tesla
Bereits seit dem vergangenen Februar campieren Umweltaktivisten in Baumhäusern im Wald nahe der Fabrik. Das ist ihr Protest gegen weitere Waldrodung für den neuen Güterbahnhof sowie gegen den enormen Wasserverbrauch. Auch wenn nach einer Bürgerbefragung in Grünheide, die sich mehrheitlich gegen die Erweiterung aussprach, weniger Wald gerodet werden soll. Was bleibt, sind Vorwürfe der Verschmutzung von Wasser. Tesla wies diese stets zurück, mit dem Hinweis, dass der Wasserverbrauch zurückgegangen sei. Dennoch ist man in Grünheide skeptisch bis besorgt.

Die Vorsitzende der Bürgerinitiative Grünheide, Manu Hoyer, sagte: „Unser Protest gegen die Erweiterung geht weiter (...).“ Sie kritisierte die genehmigten Baumfällungen im September - „in einer Zeit, in der Wald eigentlich vor Rodungen geschützt wird“. Die Fläche, auf der Wald gerodet wurde, gehört noch dem Landesforstbetrieb, also dem Land Brandenburg.
Ministerium behauptet: Schutz von Tieren ist gewährleistet
Ein Sprecher des Agrar- und Umweltministeriums sagte, die Möglichkeit, früher mit Fällarbeiten zu beginnen, bestehe dann, wenn zweifelsfrei durch fachkundige Prüfung ermittelt worden sei, dass betroffene Gehölze frei von Nist- und Brutstätten seien und von den Tieren nicht mehr genutzt werden. Die Kartierungen belegten dies zum Ende des Monats August. Das Landesamt für Umwelt habe daher dem Antrag auf Fällarbeiten stattgegeben – unter Einhaltung von Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse.