Die Gemeinde Grünheide bei Berlin hat den Weg für die umstrittene Erweiterung des Fabrikgeländes von US-Elektroautobauer Tesla freigemacht. Unter Polizeischutz stimmte die Gemeindevertretung am Donnerstag mit Mehrheit für einen geänderten Bebauungsplan.
Elf Gemeindevertreter stimmten dabei mit Ja, sechs mit Nein, es gab zwei Enthaltungen. Nach Kritik aus der Bevölkerung soll für die Tesla-Erweiterung weniger Wald abgeholzt werden als ursprünglich vorgesehen. Das Unternehmen will sein Gelände um einen Güterbahnhof und Logistikflächen erweitern. Umweltaktivisten protestierten gegen die Pläne.
Die Gemeinde erwartet damit eine Verkehrsentlastung für Grünheide. Umweltbündnisse sehen dagegen Umweltrisiken und forderten die Gemeindevertreter auf, gegen eine Erweiterung zu stimmen. Die Tesla-Gegner kündigten weitere Proteste gegen das einzige europäische Autowerk von Firmenchef Elon Musk an.
Hunderte Umweltaktivistinnen und Aktivisten hatten in der vergangenen Woche in Grünheide vor Umweltgefahren gewarnt und gegen eine Erweiterung protestiert. Das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ und die Initiative „Tesla stoppen“ kündigte weitere Aktionen an. Ein Ende Februar aufgebautes Protestcamp mit Baumhäusern am Rande der Tesla-Fabrik müssen die Umweltaktivisten nach einer Gerichtsentscheidung vorerst nicht räumen.