Spuren des geplanten, aber rechtzeitig vereitelten Selbstmordanschlags auf das Konzert von Taylor Swift in Wien führen nach Frankfurt (Oder). Die Bundesanwaltschaft hat die Wohnung eines 15-Jährigen in Frankfurt (Oder) durchsuchen lassen. Es werde wegen des Verdachts des Werbens für eine ausländische terroristische Vereinigung ermittelt, sagt eine Sprecherin in Karlsruhe.
Ein Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder) bestätigt am Donnerstagabend, dass ein jugendlicher Verdächtiger festgenommen wurde. Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke informiert in der Stadtverordnetenversammlung über die Durchsuchung vom Mittwoch. Nach dem Kenntnisstand der Stadt soll sich um einen „sehr jungen Menschen“ handeln, der in der Stadt zur Schule geht.
15-jähriger Syrer lebt mit seinen Eltern in Frankfurt (Oder)
Die Polizei habe eingegriffen, „um Schlimmeres zu verhindern“, zitiert die Märkische Oderzeitung den Stadtsprecher. Da für 15-Jährige besondere Schutzbestimmungen gelten, könne die Stadt darüber hinaus keine weiteren Auskünfte erteilen, heißt es in dem Bericht.
Nach Recherchen von Bild durchsuchten Fahnder des Bundeskriminalamts eine Wohnung in einem Frankfurter Plattenbau. Hier soll der syrische Jugendliche zusammen mit seinen Eltern und drei Geschwistern leben. Beschlagnahmt wurden Datenträger, Computer und Smartphone des 15-Jährigen.
Im August waren zwei mutmaßliche Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Österreich festgenommen worden. Einer von ihnen hatte nach Erkenntnissen der Polizei geplant, bei einem der Taylor-Swift-Konzerte inmitten von Fans vor dem Stadion einen Anschlag zu verüben.

Kommunikation über einen verschlüsselten Messengerdienst
Auf die Spur des Jugendlichen in Frankfurt (Oder) kamen österreichische Ermittler, als sie private und digitale Netzwerk des IS-Unterstützers Beran A. (19), der den Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert geplant haben soll, durchsuchten. Beide sollen laut Bild über einen verschlüsselten Messengerdienst miteinander kommuniziert haben, der Jugendliche aus Frankfurt (Oder) soll den Wiener mit mazedonischen Wurzeln sogar bei seinen Anschlagsplänen beraten haben.
Laut österreichischen Ermittlern tauschten sich beide über mögliche Anschlagsziele (Konzerte, Christopher Street Day) und die Beschaffung und Herstellung von Waffen aus. Der 15-Jährige syrische Flüchtling soll, wie Bild berichtet, selbst den Wunsch geäußert haben, einen Anschlag im Namen der Terrororganisation Islamischer Stadt (IS) auszuführen, und schickte Beran A. den sogenannten Treueeid des IS. ■