Ums Gendern in öffentlichen Einrichtungen werden heftige Debatten geführt: Während Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) Empfehlungen ausspricht, will eine SPD-Kulturministerin keine Vorschriften machen.
Nach den jüngsten Aussagen von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zur Gendersprache hat sich Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle gegen Vorgaben für Institutionen ausgesprochen. „Ich werde mich nicht an den Rand stellen und Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Kultureinrichtungen dahingehend belehren, wie geschlechtersensibel sie sich in ihrer Sprache ausdrücken“, sagt die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Behörden sollen auf Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche verzichten
Der Kulturstaatsminister hatte jüngst eine Empfehlung zum Verzicht aufs Gendern an alle öffentlich geförderten Institutionen wie Museen, Stiftungen oder Rundfunkanstalten vergangene Woche gerichtet. Auch in seiner Behörde sollen im offiziellen Schriftverkehr keine Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche verwendet werden.

Gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen und Pausen beim Sprechen soll aus Sicht der Befürworter dazu beitragen, Geschlechterdiskriminierung zu vermeiden. Viele Konservative, aber auch viele Bürger, lehnen das sogenannte Gendern vehement ab.
Schüle vertraue darauf, dass Brandenburger Einrichtungen sensibel und damit auch sprachlich sensibel arbeiteten. Sie sei überzeugt, dass sich alle Institutionen mit der „notwendigen Seriosität und Verantwortung der Frage nach geschlechtersensibler Sprache gewidmet und für sich die besten Entscheidungen getroffen haben“.