Kriminalitätsstatistik 2024

Brandenburg: 176.641 Straftaten in einem Jahr – und viel mehr Körperverletzungen!

Der Höchststand bei den Körperverletzungen macht der Innenministerin Sorge. Auch Polizisten und Retter sind vermehrt Zielscheibe von Angriffen.

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Die Brandenburger Innenministerin Katrin Lange (SPD) und Polizeivizepräsident Jan Müller stellen die  polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für das Land Brandenburg vor.
Die Brandenburger Innenministerin Katrin Lange (SPD) und Polizeivizepräsident Jan Müller stellen die polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für das Land Brandenburg vor.Hannes P. Albert/dpa

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten. Gut ist, dass die Kriminalität in Brandenburg 2024 gesunken ist. Schlecht, dass die Zahl der  Körperverletzungen so hoch wie seit 18 Jahren nicht mehr war – darunter sind auch überproportional viele nichtdeutsche Tatverdächtige. Auch Polizisten und Retter sind vermehrt Zielscheibe von Angriffen. Das bereitet auch der Innenministerin Sorge.

Brandenburg verzeichnet 2024 einen Rückgang der Kriminalität um 5,2 Prozent auf 176.641 Fälle. Die Aufklärungsquote der Polizei stieg auf 58,4 Prozent – der höchste Wert der vergangenen 18 Jahre. Delikte wie Diebstahl und Betrug gingen zurück, wie es bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2024 in Potsdam hieß.

Vermehrt nicht deutsche Tatverdächtige

Als besorgniserregend bezeichnete Innenministerin Katrin Lange (SPD) aber den Anstieg bei den Körperverletzungen insgesamt auf 16.978 Fälle – der höchste Wert seit 15 Jahren. Hier seien anteilsmäßig vermehrt nicht deutsche Tatverdächtige festgestellt worden, hieß es. Auch die besonders schwere Gewaltkriminalität, darunter Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, bleibt laut dieser Statistik auf hohem Niveau.

Angriffe auf Polizisten nahmen im Jahresvergleich um 9,8 Prozent auf 1492 Fälle zu, Übergriffe auf Rettungskräfte sogar um 50 Prozent von 48 auf 72 Taten im vergangenen Jahr. Innenministerin Lange verurteilte die Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte scharf. „Solche Angriffen sind natürlich nicht nur völlig unverständlich und inakzeptabel, sie sind auch tiefst verachtenswert“, sagte die SPD-Politikerin.

Mehr rassistisch motivierte Straftaten

Auch die Zahl der rassistisch motivierten Straftaten ist im vergangenen Jahr wieder angestiegen, wie RBB24 berichtet. Die Polizei erfasste im vergangenen Jahr 414 Delikte – 136 mehr als im Jahr 2023, wie aus den Antworten des Innenministeriums in Potsdam auf Anfragen der Ex-Landtagsabgeordneten Andrea Johlige (Linke) und des SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Noack hervorgeht. 2022 hatten die Behörden noch 303 Fälle gemeldet.

Auch bei den rassistisch motivierten Straftaten hat sich die Zahl der Körperverletzungen erhöht und mehr als verdoppelt – von 15 im Jahr 2023 auf 34. Zu den Straftaten gegen Flüchtlinge zählten im vergangenen Jahr ebenfalls 54 Körperverletzungsdelikte. Das waren zwei mehr als im Jahr 2023. ■