Da belegt ein Restaurant am Ostkreuz drei Radbügel mit Tischen und schon geht im Netz die Post ab. Geht’s noch, liebe Radfahrer? Radler auf der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, ihr Gefährt anzuschließen, schießen mit ihrem im Netz geäußerten Unmut übers Ziel hinaus. Solange E-Roller als Hindernisse auf Gehwegen herumliegen, immer noch Radfahrer auf Berlins Straßen unter die Räder abbiegender Lkw kommen, haben wir gewiss andere Probleme in der Stadt als drei belegte Radbügel.
Doch von vorn. Im Netz echauffierten sich Radfahrer darüber, dass das Restaurant Hüftgold am Ostkreuz drei Fahrradbügel mit Tischen belegt. Wo solle man sein Rad anschließen, fragen sie. Und ob das überhaupt erlaubt sei? Man solle das Ordnungsamt informieren, raten einige. Oder gar das Rad trotzdem einfach am Bügel anschließen.
Verteilungskampf auf den Straßen
Das Restaurant Hüftgold ist, ohne es zu wollen, mitten in einem Verkehrs-Verteilungskampf gelandet. Dass es nun bemüht ist, die Wogen zu glätten, ist verständlich. Extra neue Abstellmöglichkeiten wolle man bauen, kündigte das Restaurant an. Nein! Warum bloß?, frage ich mich. Es gibt am Ostkreuz alle zwei Meter Radbügel und man muss wirklich nicht bei jedem Shitstörmchen vor Internet-Aufregern mit Schaum vor dem Mund einknicken.
Der gesunde Menschenverstand sagt einem deutlich, dass drei Radbügel am Ostkreuz die Situation für Radfahrer in der Stadt nicht besser oder schlechter machen. Das Restaurant bezahlt für die Sondernutzung des Straßenlandes. Wo ist das Problem?