Eltern in größter Sorge

Berliner Schulkinder im Visier von erwachsenen Stalkern

Die Berliner Polizei verschickte bereits ein Warnschreiben zu den Stalker-Vorfällen. Jetzt schaltet sich auch der Berliner Senat ein.

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Ein Schuljunge sitzt auf seinem Ranzen. In Berlin werden Schulkinder von Stalkern terrorisiert (Symbolfoto).
Ein Schuljunge sitzt auf seinem Ranzen. In Berlin werden Schulkinder von Stalkern terrorisiert (Symbolfoto).photothek/imago

Berliner Eltern sind in großer Sorge um das Wohl ihrer Kinder. An mehreren Schulen in der Hauptstadt hat es beängstigende Stalker-Vorfälle gegeben. Fremde Erwachsene haben Kinder angesprochen, viele von den Kindern kamen später verstört zum Unterricht. Die Berliner Polizei reagierte bereits auf die Vorfälle und verschickte Warnschreiben an die Schulen. Die Angst ist trotzdem geblieben.

Dass der Berliner Senat in der Frage jetzt ebenfalls tätig wird, hat der Berliner Abgeordnete Tommy Tabor von der AfD angestoßen. Er wollte in einer schriftlichen Anfrage an das Parlament Näheres zu den Stalker-Vorfällen wissen. Tabor fragte: „Berliner Schulen erhielten ein Schreiben der Polizei zum Thema ‚Verdächtiges Ansprechen von Kindern‘. Wann wurde dieses Schreiben verschickt? Gab es einen speziellen Anlass, dieses Schreiben zu verschicken? Wenn ja, welchen? Oder handelte es sich um ein routinemäßiges Vorgehen? Wenn ja, in welchen Abständen werden die Schulen und Eltern informiert und welche Klassenstufen werden adressiert?“

Christina Henke von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie antwortete, dass durch Präventionsbeauftragte des Polizeiabschnitts 46 zwischen 2. bis 7. Mai umfangreiche Beratungsgespräche mit Schulen geführt worden seinen. In diesem Zusammenhang seien auch der Flyer des Landeskriminalamts Berlin (LKA) „Verdächtiges Ansprechen von Kindern durch fremde Erwachsene – Eine Handlungshilfe für Eltern von Kindern zwischen fünf und 14 Jahren“ verteilt worden.

Henke erklärte weiter, dass die Polizei zahlreiche Präventions- und Beratungsangebote zum Thema Kinder und Jugendliche bereithalte. Die Angebote seien auch im Internet zu finden und dort abrufbar. An welchen Berliner Schulen Kinder besonders oft von Stalkern angesprochen werden, sagte Christina Henke nicht. 

Polizei-Flyer zum Thema Kinder-Stalking im Internet abrufbar

Auch der oben genannte Flyer ist im Internet abrufbar. Darin wird Eltern empfohlen:

„Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll, indem Sie ihm z.B. vermitteln: 

- Lass dich nicht durch ein Versprechen (z.B. Tierbabys, Süßigkeiten, Geschenke, PC-Spiele) an einen anderen Ort locken.

-  Vertraue deinem Gefühl, wenn dir etwas bedrohlich vorkommt! Wirst du von einer Person bedrängt, laufe sofort weg und schreie laut. (Täterinnen/Täter sind stets bestrebt, unauffällig und von der Öffentlichkeit unbemerkt Kontakte zu einem Kind aufzubauen.)

- Du hast das Recht, laut ‚Nein‘ zu sagen und die Aufforderung oder Hilfebitte abzulehnen, z.B. ‚Nein! Lassen Sie mich in Ruhe!‘ (Falls ein Wortwechsel nicht vermeidbar ist, sollte Ihr Kind die Person ‚Siezen‘, um Außenstehenden ein fehlendes Bekanntschaftsverhältnis zu signalisieren.)“ ■