Öffis sind Geduldsprobe

Berliner sauer: Auch Bus und U-Bahn durch GDL-Streik total überfüllt

Der GDL-Streik hat die Stadt fest im Griff. Zwar streikt die BVG nicht, trotzdem haben die Fahrgäste auch hier am Donnerstag große Schwierigkeiten ...

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So sehen am Donnerstag viele U-Bahnen in Berlin aus. Aufgrund des Bahn-Streiks ist auch das BVG-Netz überlastet.
So sehen am Donnerstag viele U-Bahnen in Berlin aus. Aufgrund des Bahn-Streiks ist auch das BVG-Netz überlastet.imago stock&people

Die Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen in Berlin (BVG) sind nicht vom Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL betroffen, anders als die Berliner S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird. Entsprechend fiel dort am Donnerstagmorgen die Mehrzahl der Verbindungen aus. Das führte jedoch zu einem unschönen Nebeneffekt: Viele Berliner sind notgedrungen auf die BVG ausgewichen – so viele, dass es auch hier zu Einschränkungen kam.

Überfüllung: BVG-Fahrgäste sind nicht in Bus und Bahn reingekommen

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben angesichts des Warnstreiks bei der Bahn im Berufsverkehr am Morgen „merklich mehr“ Fahrgäste in ihren Fahrzeugen verzeichnet. „In der Regel reichten die Fahrzeugkapazitäten aus. Vereinzelt mussten Fahrgäste aber auf die nächste Fahrt warten“, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit.

Durch das erhöhte Fahrgastaufkommen und den zusätzlichen Verkehr auf den Straßen sei es bei den Bus- und Straßenbahnfahrten zeitweise zu Verspätungen von bis zu 20 Minuten gekommen, bei der U-Bahn durch große Fahrgastnachfrage bis zu 10 Minuten. „Nach dem Berufsverkehr normalisierten sich die Pünktlichkeitswerte merklich“, heißt es.

Die Berliner sind total genervt

Am Donnerstag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, in die Schule oder Uni zu kommen, war eine Herausforderung. Das zeigt sich auch an den zahlreichen Kommentaren von genervten BVG-Fahrgästen auf der Plattform X (ehemals Twitter): „Bin heute Morgen in zwei 187-Busse nicht reingekommen. Der dritte war dann so voll, dass ich kaum stehen konnte oder mich festhalten. Der Bahn-Streik war doch angekündigt, hätte man da nicht die Flotte bei der BVG erhöhen können? Danke für nichts!“, ärgert sich ein Nutzer.

„Liebe BVG, der Bahn-Streik ist zwar nicht eure Schuld, aber ein bisschen mehr Planung wäre schön gewesen! Ich bin heute zu spät zur Arbeit gekommen, weil die U7 ewig nicht gekommen ist und dann unfassbar lange gebraucht hat ... Natürlich war sie auch rappelvoll mit verschwitzten Leuten. Die Stimmung war super. Mein Chef, der natürlich kein Verständnis gezeigt hat, war dann noch das Sahnehäubchen“, schildert ein anderer.

Kommentare wie „Nach heute überlege ich wieder ernsthaft, mir ein Auto zuzulegen“, liest man auch in mehreren Varianten. Jedoch haben auch die Autofahrer am Donnerstag im Berliner Verkehr wenig zu lachen. ■